4. Juni 2024 | 19:46 Uhr
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Wie der DRSF die FTI-Krise in den Griff bekommen will

Die Rückzahlung der FTI-Kundengelder sei gesichert, versichern Ali Arnaout (r.) und Stefan Mees (l.), die den Deutschen Reisesicherungsfonds leiten. Auch für die Repatriierung von Kunden vor Ort habe der DRSF mit allen Airlines, die für den Veranstalter unterwegs seien, Vereinbarungen geschlossen. Zu beachten sei indes, dass der insolvente Veranstalter Reisen bisher lediglich bis zum 10. Juni abgesagt hat.

Mees Stefan Arnaout Ali

Auch auf seiner Website erklärt der DRSF in großen Lettern zur Insolvenz der FTI Touristik: "Der DRSF wird im Rahmen seines gesetzlichen Auftrags dafür sorgen, dass geleistete Zahlungen erstattet werden. Er wird sich hierzu mit betroffenen Verbrauchern in Verbindung setzen, sobald der von der Insolvenz betroffene Reiseanbieter dem DRSF die dafür erforderlichen Daten zur Verfügung gestellt hat." 

Über das genau Volumen des angesparten Fonds, schweigt sich der DRSF aus, Hochrechnungen zufolge dürfte aber bereits ein Sicherheitsbetrag von mehr als 750 Millionen Euro angespart worden sein, seit der Fonds der Reisewirtschaft im November 2021 seinen Dienst aufgenommen hat. Wie hoch die Ausfallsumme durch die Rückzahlung der FTI-Kundengelder final aussehen wird, darüber kann derzeit noch keinerlei Aussage getroffen werden. Fest steht nur so viel: auf den DRSF kommt jetzt erst einmal eine Menge Abwicklungsarbeit zu. Immerhin befinden sich aktuell rund 65.000 FTI-Kunden auf Reisen.

Schnelle Regelung dringend geboten

Dies müsse nun möglichst schnell geregelt werden, forderte DRV-Präsident Norbert Fiebig bei einer Online-Veranstaltung an die Adressen des DRSF und des FTI-Insolvenzverwalters gerichtet. Die Verunsicherung und die Unzufriedenheit dürfe nicht über das ohnehin unvermeidbare Maß hinaus wachsen.

Ein Problem ist dabei derzeit aus Kunden-, aber auch aus Reisebürosicht, dass FTI mit Stand vom Dienstagabend lediglich Reisen bis zum 10. Juni abgesagt hat. Wer für einen späteren Termin gebucht hat, steht vor einer unsicheren Situation, weil noch unklar ist, ob auch die weiteren Termine eine Absage erfahren. Mees rät Reisebüros und Kunden eindringlich, Reisen, die zu einem späteren Termin geplant sind, nicht aktiv zu stornieren. Sonst könnten Kunden, wenn sie zudem eine neue Reise buchten, am Ende auf zwei Reiseverträgen sitzen und, falls FTI die Reise doch durchführt, mit den regulären Stornobedingungen konfrontiert sein.

Keine Angst vor den Hoteliers

Ein weiteres Thema, das während des vom DRV organisierten Talks zur Sprache kam, waren Hoteliers, die bereits vor Ort befindliche Kunden mit dem Argument zur Kasse bitten, sie hätten ihr Geld nicht erhalten. Laut DRV ist dies bislang nur in Einzelfällen vorgekommen. Hier konnte Arnaout immerhin Entwarnung geben. Der Hotellerie, die Verträge mit FTI habe, seien über die DMCs Kostenübernahmeerklärungen durch den DRSF zugegangen, sagt er. Das sollten betroffene Kunden den Hoteliers schildern. Und falls dies nicht wirke, könnten sie nachbelastete Beträge beim DRSF einreichen.

Christian Schmicke

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