Kleine Länderkunde Oman
Legenden von Sindbad und anderen Seefahrern, arabische Kultur pur, grenzenlose Gastfreundschaft und eine faszinierende Landschaft, die weit mehr als Wüste kennt. Dazu bietet Oman Attraktionen, die es so kein zweites Mal auf der Welt gibt.
Das Sultanat Oman liegt im Osten der Arabischen Halbinsel und grenzt im Nordwesten an die Vereinigten Arabischen Emirate, im Westen an Saudi-Arabien und im Süden an Jemen. Teile seiner rund 3.000 Kilometer langen Küste liegen am Persischen Golf, dem Golf von Oman und dem Arabischen Meer. Im Großraum der Hauptstadt Maskat lebt mit über einer Million Menschen rund ein Fünftel der omanischen Bevölkerung, weitere wichtige Städte sind beispielsweise die ehemalige Hauptstadt Salalah an der südwestlichen Küste oder Nizwa unweit von Maskat.
Die Staatsreligion Omans ist der Islam, der in dem Land aber in einer sehr liberalen und moderaten Form gelebt wird. Generell halten die Omanis die Ausübung ihres Glaubens eher privat, die Aufgeschlossenheit und Toleranz anderen Religionen gegenüber ist wichtiger Teil der Kultur.
Oman ist eine absolute Monarchie mit dem moderaten Sultan Haitham bin Tariq an der Spitze, der dem Land mehrere Reformen brachte. Das Land hat eine bewegte, mehr als 5.000 Jahre alte Geschichte.
Mitte des 17. Jahrhunderts stieg Oman zur bedeutenden Seemacht mit Handelsplätzen an der ostafrikanischen und indischen Küste auf. Im 18. Jahrhundert wurden beispielsweise Datteln und Weihrauch gehandelt. In dieser Zeit erwarben die Bewohner Omans starke Fähigkeiten im Schiffsbau, noch heute gelten die regional typischen Dhau-Boote als die besten überhaupt. Im 20. Jahrhundert wurde die Erdölförderung ein wichtiger Wirtschaftszweig.
Der geografischen Lage entsprechend herrscht in Oman zumindest im Landesinneren ein trocken-heißes Wüstenklima mit Durchschnittstemperaturen von etwa 22 Grad Celsius im Januar oder etwa 35 Grad Celsius in den Sommermonaten vor. An der Küste senkt eine stete Meeresbrise die Temperaturen angenehm um mehrere Grad herab.
Das Landschaftsprofil Omans ist vielfältig. Dominiert im Inland und im Westen sowie Süden die riesige Rub al-Khali-Wüste der Arabischen Halbinsel, steigt die Landschaft im Nordosten auf mehr als 3.000 Meter hohe Gebirgszüge an. Im dortigen Hajar-Gebirge liegt mit dem Jabal Shams der mit 3.075 Metern höchste Berg des Landes. Das Gebirge erstreckt sich entlang der Küste und bietet spektakuläre Schluchten und Täler, wie zum Beispiel das Wadi Ghul, auch bekannt als „Grand Canyon von Oman“. Dabei handelt es sich um den tiefsten Canyon im Nahen Osten, die Felsenwände fallen mancherorts bis zu 1.000 Meter senkrecht ab.
Grob gesagt sind die wichtigsten touristischen Regionen im Norden des Landes die Gegend rund um die Hauptstadt Maskat und das angrenzende Hajar-Gebirge mit seinen Wadis und der Wüste Sharqiyah Sands, sowie die Exklave Musandam mit ihren Fjorden, langen Sandstränden und Korallenriffen. Musandam wird auch das „Norwegen Arabiens“ genannt. Das dortige sichtklare und oft spiegelglatte Wasser gibt den Blick auf Korallenriffe und Fischschwärme frei.
Die dritte touristisch dominierende Region ist die südliche Provinz Dhofar. Hier weichen die trockenen Wüstenlandschaften tropischen Oasen, wo üppige Vegetation und Kokospalmen die Szenerie bestimmen. Zu Monsunzeiten von Juni bis September lässt sich hier ein besonderes Spektakel erleben, wenn der frische Regen die Region in ein grünes Paradies verwandelt. Von der Provinzhauptstadt Salalah aus werden Trips in die riesige Sandwüste Rub al-Khali angeboten oder gen Osten bzw. Westen die Küste entlang, wo mit dem Wadi Darbat eines der schönsten Wadis von Oman auf Besucher wartet, neben spektakulären Steilküsten, langen Sandstränden und kleinen Fischerstädtchen. Salalah war einst stark mit dem Weihrauchhandel verbunden, was man noch heute allerorts spüren und auf speziellen Souks erleben kann.
Sven Schneider
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