Was in Oman auf den Tisch kommt

Generell startet jede festliche Mahlzeit in Oman mit einer Kaffee- oder Teezeremonie, auch Datteln können ein Menü eröffnen. Kaffee, oder in der Landessprache Kahwa ausgedrückt, gilt als omanisches Nationalgetränk und wird im Rahmen einer Zeremonie gerne mit Datteln, anderen frischen Früchten oder Backwaren gereicht. Wie auch ein türkischer Mokka ist der omanische Kaffee stark und gesüßt, oftmals noch mit aromatischen Gewürzen wie Kardamom, Nelken oder Zimt versehen.

Zu den traditionellen Gerichten Omans zählt das Fleischgericht Shuwa. Hierbei wird traditionell Fleisch vom Lamm, einer Ziege oder auch von Kamelen in einer speziellen Gewürzmischung mariniert, mit Datteln und Nüssen gefüllt und in Bananenblättern in einer Grube im Boden unter heißen Kohlen stundenlang gegart. Dazu wird Reis oder Brot gereicht, und das Gericht ist nahezu überall erhältlich.

Zu einem Essen wird in der Regel knuspriges Fladenbrot gereicht, das sogenannte Maldouf. Hierfür wird ein Teig aus Mehl, Butterschmalz und Wasser flach auf einer heißen Platte oder in einer Pfanne gebacken. Durch mehrfaches Rollen und Falten bekommt das dünn gewalzte Brot eine besondere Textur. Gerne wird Maldouf mit Honig oder Käse sowie zu Eintöpfen gegessen.

Einige Landesteile haben eigene Standardgerichte. In der Region Dhofar beispielsweise wird oft mariniertes Fleisch auf heißen Steinen gegrillt, die Spezialität nennt sich Muthbe. Die Steine haben besonders wärmespeichernde Eigenschaften und entziehen dem Fleisch, sobald sie mit diesem in Kontakt kommen, schnell die Feuchtigkeit. Nach nur wenigen Minuten ist das Fleisch perfekt gegart, außen knusprig und innen zart.

Das ebenfalls beliebte Gericht Harees besteht aus gemahlenem Weizen und Fleisch, meist Huhn oder Lamm. Die Herstellung ist aufwendig, aber der Geschmack belohnt die Wartenden. Das Gericht wird unter ständigem Rühren und langsamem Köcheln zubereitet, wodurch es seine typisch cremige Konsistenz erhält. Durch die Zugabe von Gewürzen wie Kreuzkümmel und Koriander entfaltet sich beim Essen von Harees eine wohlige Wärme im Bauch. Traditionell wird das sättigende Gericht während des Ramadans als Mahlzeit vor dem Morgengrauen serviert.

In je nach Land stets voneinander abweichenden Schreibweisen sind Reisgerichte überall im Mittleren Osten und Osten bekannt und beliebt. In Oman heißen die Gerichte aber nicht Pulaw oder Pilaw, sondern Makbous. Beim Kochen von Makbous werden Reis und Fleisch mit Gewürzen übereinandergeschichtet und verschmelzen so miteinander. Das Gericht enthält außerdem das wertvolle Gewürz Safran, das in den Souks des Landes erworben werden kann.

Überall im Orient ist die Süßspeise Halwa bekannt, auch in Oman. Die Süßigkeit besteht aus einer Mischung aus Rosenwasser, welches lokal in den Bergen von Jabal Akhdar produziert wird, einer Prise Safran, Nüssen und Zucker. Die Zutaten werden langsam in einem großen Topf langsam erhitzt und karamellisiert, und am Ende mit einem riesigen Holzspatel zu einer klebrigen Masse umgerührt. Gerne wird Halwa zu Kaffee oder Tee gereicht.

Die meisten omanischen Gerichte beruhen auf jahrhundertealten Rezepten. Doch es gibt auch moderne Gerichte. Ein Beispiel ist ein Omani Chips Sandwich. Einheimische nehmen dafür Fladenbrot, bestreichen es mit Weichkäse wie Kiri, legen eine Portion zerdrückter "Chips Oman" darauf und geben, je nach Vorliebe, noch scharfe Soße hinzu. Zu einem Sandwich zusammengerollt, ergibt sich so ein schmackhafter Snack, der auf Reisen praktisch und schnell als kleine Stärkung zubereitet wird.

Sven Schneider

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