Immer mehr Erwachsene optimieren ihr Englisch am Mittelmeer
Englisch lernen unter maltesischer Sonne: Auf dem Mittelmeerarchipel lässt sich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Mehr als 40 lizenzierte Sprachschulen bieten Kurse an. Das Gelernte kann man nachmittags gleich anwenden. Denn Englisch ist auf Malta und Gozo die zweite Amtssprache, ein Relikt aus 164 Jahren britischer Kolonialzeit.
Auf Malta stehen tatsächlich noch englische Telefonzellen herum, obwohl auch hier längst alle mit dem Handy telefonieren. Doch als die Verwaltung die roten Telephone-Häuschen abbauen wollte, protestierten die Einheimischen vehement. Sie setzten sich durch. Die markanten Häuschen blieben stehen, dabei wurden einige zu Bücherschränken umfunktioniert. Zwar gehört Malta seit 1964 nicht mehr zum britischen Empire, die call boxes möchte man aber trotzdem nicht missen, ebenso wenig wie die englischen Briefkästen, die Pubs und den Linksverkehr. Und auch das wohl bedeutendste Erbe der Kolonialzeit ist präsent – die englische Sprache.
Muttersprache ist Maltesisch, aber 90 Prozent der Einheimischen beherrschen Englisch, die zweite Amtssprache, perfekt. Einige von ihnen unterrichten in den zahlreichen Sprachschulen auf Malta und Gozo. Die Schulen gibt es seit über 50 Jahren. Sie bieten Kurse für jedes Niveau und jede Altersstufe an.
Immer mehr etabliert sich Malta als Sprachreiseziel für Erwachsene, vor allem außerhalb der Hauptsaison, wenn es ruhiger ist auf dem Inselarchipel. Berufstätige, die ihr Business-English optimieren wollen, buchen gerne Intensivkurse in Kleingruppen oder gleich Privatunterricht. Man kann verschiedene Schwerpunkte wählen, zum Beispiel Verhandlungsführung, Bewerbungsgespräch oder Präsentation eines Projekts.
Die Malta-Reisen im Rahmen eines Bildungsurlaubs
Einige Sprachschulen bieten Kurse für Erwachsene an, die mit Gleichaltrigen lernen wollen. Wahlweise kann man Kurse für Teilnehmer ab 30, 40 oder 50 buchen. Bei diesen Kursen geht es meist darum, die Kenntnisse zu vertiefen und die Kommunikation auf Englisch zu verbessern. Sprachkurse sind auch im Rahmen eines Bildungsurlaubs möglich. Dazu muss man nicht unbedingt einen Business-Kurs besuchen. Es reicht ein klassischer Sprachkurs mit mindestens 30 Wochenstunden Unterricht.
Bei den Familienkursen besuchen Eltern und Kinder (ab vier Jahre) am Vormittag unterschiedliche Sprachkurse oder eine Kinderbetreuung. Nachmittags nimmt die Familie gemeinsam am Freizeitprogramm der Sprachschule teil.
In den Standardkursen sind 20 Unterrichtseinheiten (45 Minuten) vorgesehen, von montags bis freitags in Gruppen bis maximal 14 Teilnehmern. In Intensivkursen lernt man 30 oder 40 Stunden die Woche. Am Beginn steht immer ein Sprachtest, um die Schüler in die passende Gruppe einteilen zu können – vom Anfängerkurs bis zur Prüfungs-Vorbereitung.
Einige Sprachreiseveranstalter schnüren Pauschalpakete. Darin enthalten sind Unterricht, Flug, Transfer, Unterkunft und Verpflegung bei einer Gastfamilie oder im Hotel. Große Veranstalter wie Sprachcaffe bieten Zimmer auf einem Campus in St. Julians an. Hier liegt alles beisammen: Apartment, Sprachschule, Restaurant und Pool, wo sich Schüler aus der ganzen Welt nach dem Unterricht treffen.
Sprachschulen organisieren auch ein interessantes Freizeitprogramm
Oder man sucht sich individuell die passende Unterkunft. Wer nach dem Unterricht gerne abtauchen möchte, kann auf Gozo eine Sprachschule und Unterkunft in der Nähe einer Tauchstation finden. Die Tauchbasen sind bis Ende Oktober geöffnet. Andere Freizeitaktivitäten – Wandern, Radeln oder Segeln - sind das ganze Jahr möglich. Auf gutes Wetter kann man sich dabei sich fast immer verlassen, statistisch scheint die Sonne an 300 Tagen im Jahr.
Manche Sprachschulen organisieren Nachmittags ein Programm mit Besichtigungen oder sportlichen Aktivitäten. Andere Schulen beschränken sich auf Tipps, empfehlen eine besonders schöne Bucht oder ein cooles Café. Auf Entdeckungsreise gehen die Kursteilnehmer dann individuell oder mit anderen Sprachstudenten. In der Freizeit kann man die neu dazu gewonnenen Sprachkenntnisse gleich nutzen. Auf Malta gibt’s ein englischsprachiges Kulturangebot, am Kiosk liegen Zeitungen und Zeitschriften aus. Oder man bestellt ein Pint in einer der vielen Bars mit Blick aufs Mittelmeer.
Gabriele Beautemps
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