7. September 2023 | 11:44 Uhr
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Schmetterling steigt aus der QTA aus

Die Schmetterling-Kooperation verlässt im Zuge des RTK-FTI-Datenskandals zum Ende des Geschäftsjahres den Kooperationsverbund QTA. Man werde künftig unabhängig agieren und die Rahmenvereinbarungen mit wichtigen Veranstaltern selbst verhandeln, heißt es in einem Mitgliederschreiben. Weitere QTA-Noch-Mitglieder dürften folgen.

Vertrag Foto iStock Antonio Guillem

Die Schmetterling-Kooperation kehrt der QTA den Rücken

"Sie können sich schon jetzt darauf verlassen, dass wir auch weiterhin für beste Konditionen sorgen werden", heißt es in dem Schreiben, das Reise vor9 vorliegt. Die aktuellen, für das laufende Geschäftsjahr geltenden Konditionen seien von dem Schritt nicht betroffen. Für die angeschlossenen Reisebüros werde sich durch den Austritt "grundsätzlich nichts ändern".

In dem von den Geschäftsführern Anya Müller-Eckert und Ömer Karaca unterzeichneten Schreiben geht die Schmetterling-Führung mit keinem Wort auf die Weitergabe von Buchungsdaten durch die RTK-Zentrale an FTI ein. Dennoch ist ein direkter Zusammenhang zwischen der Affäre und der Entscheidung, die QTA zu verlassen, offenkundig.

3.000 Büros weniger

Für die von der Kooperation RTK angeführte QTA bedeutet der Schmetterling-Austritt einen nicht unerwarteten, aber gleichwohl schweren Schlag. Schmetterling gehören nach eigenem Bekunden rund 4.000 Büros in Europa an; in Deutschland allein könnten es rund 3.000 sein. 

Zudem gilt es als sicher, dass die kürzlich aus Joint Ventures herausgelösten Büros von Alpha, die Kette Holidayland und TUI Travel Star die QTA ebenfalls verlassen. Das bedeutet für den Kooperationsverbund einen weiteren schweren Aderlass.

Die Basis schrumpft

Die Kooperation AER mit rund 600 Büros bekräftigte am Donnerstag auf Anfrage von Reise vor9, dass sie bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023/24 Teil der QTA bleiben wolle, wenn nicht der Bericht der mit einer Aufarbeitung des Datenskandals beauftragten Anwaltskanzlei aufdecke, dass den etwa 40 von der Datenaffäre betroffenen Reisebüros ein gravierender Schaden entstanden sei. So oder so: Neben dem AER bleiben der QTA angesichts der absehbaren Entwicklung lediglich die Verbünde RTK, Reiseland und TVG. Ob das für eine schlagkräftige Organisation reicht, bleibt abzuwarten. 

Christian Schmicke

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