15. April 2024 | 07:00 Uhr
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Mailen

Ein Mix aus mediterraner Küche mit einem Hauch von Orient

Der italienische Einfluss ist am größten. Olivenöl, fangfrischer Fisch und mediterrane Gemüse sind auf jeder Speisekarte zu finden. Die ausgefallenen Gewürze stammen aus der orientalischen Küche. Und die britische Kolonialzeit ist auch kulinarisch nicht spurlos an Malta vorübergegangen.

Malta Kulinarik Restaurant

Ein reich gedeckter Tisch ist bei einem Restaurantbesuch auf Malta selbstverständlich

Mediterrane Einflüsse: Ftira, ein Fladenbrot mit Olivenöl, Tomate, Thunfisch und Kapern, ist überall auf Malta zu bekommen. Der italienische Einfluss ist unverkennbar. Die Minestra, eine köstliche Gemüsesuppe, kommt der italienischen Minestrone sehr nahe.  Kein Wunder, schließlich ist Sizilien der nächste Nachbar, keine 100 Kilometer entfernt.  

Die orientalische Note: Die Gewürze aus dem nahen Nordafrika (300 Kilometer entfernt) geben vielen Gerichten das gewisse Etwas. Vor allem Zimt, Nelken und Muskatnuss wird oft verwendet. Ein köstliches Beispiel für den arabischen Einfluss ist Imqaret, ein frittiertes Gebäck mit Dattelpaste.

Britischer Beitrag: Die Briten steuern vor allem Pasteten, Cheddar und auch die Tea Time zur kulinarischen Landschaft bei. Als Start in den Tag bekommt man vielerorts English Breakfast. Und das Bier wird in (half) pints serviert.

Ein echtes Paradies für Fisch-Liebhaber

Da es auf Malta wenig Weideflächen gibt, wird auf der Insel traditionell viel Fisch gegessen. Auf den sonntäglichen Fischmarkt von Marsaxlokk breiten die Händler die ganze Vielfalt der maltesischen Küste aus: den landestypischen Lampuki (Goldmakrele), Spnotta (Barsch) oder auch Dott (Steinfisch). Ein Paradies für Menschen, die sich im Alltag meist mit Meerestieren aus dem Tiefkühlregal begnügen müssen. Lampuki wird oft mit Spinat oder auch zusammen mit viel Knoblauch in der Fischsuppe Aljotta serviert. Oktopus und Tintenfisch kommt häufig in Nudelsoßen.

Fleisch-Liebhabern ist das maltesische Festtagsgericht Stuffat Tal-Fenek zu empfehlen: ein Kanincheneintopf, meist in Rotwein- oder Knoblauchsoße geschmort. Oder Bragioli, eine Rinderroulade, die mit Knoblauch, Zwiebeln und Petersilie gefüllt und anschließend mit einer Tomatensoße im Ofen geschmort wird.

Maltesische Snacks für zwischendurch wie Pastizzi, eine Teigtasche mit pikanter Ricotta-Füllung, gibt’s an jeder Ecke. Lecker ist auch Gbejniet, ein einheimischer Schafskäse, oft angerichtet auf knusprigem Brot mit Tomatenpaste, Sardellen und Zwiebeln.

Spitzenlokale: Gourmets haben auf Malta sieben Restaurants mit Michelin-Stern zu Auswahl. Das Zentrum für Feinschmecker liegt in Valletta. Hier gibt’s drei Spitzenlokale: das Under Grain, Noni und ION Harbour. De Mondion liegt in Mdina, das Bahia in Balzan und die Fernando Gastrotheque in Sliema. Neu 2024 hinzugekommen ist das Rosami at the Villa in St. Julian's. Mit dem Bib Gourmand, dem Guide mit dem Michelin Schlemmeroasen auszeichnet, die sich durch ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis hervortun, dürfen sich vier Lokale schmücken: die Restaurants Grain Street und Rubino in Valletta sowie das Terrone in Birgu und das Commando in Mellieha.

Die maltesische Limoade Kinnie löscht den Durst

Das gibt’s zu trinken: Auf Malta wird Wein angebaut, wenn auch in kleinen Mengen. Einheimische Rebsorten sind Gellewza und Girgentina. Einige der größeren Weingüter bieten Weinproben und Führungen an. In Valletta werden die lokalen Weine gerne in den kleinen  Bars in historischen Gewölben serviert.

Das bekannteste einheimische Bier auf Malta ist Cisk, ein Lagerbier, das seit 1928 von der Brauerei Simonds Farson hergestellt wird. Die Brauerei produziert auch Kinnie, eine typisch maltesische Limo aus Bitterorange und aromatischen Kräutern wie Anis, Ginseng und Wermut. Eiskalt getrunken, ist Kinnie ein hervorragender Durstlöscher.

Wer Lust hat, die große Vielfalt an einem Vormittag zu entdecken, kann in Valletta und Mdina eine Food-Tour buchen. Auf dem dreistündigen Spaziergang mit einem englischsprachigen Guide geht es zu verschiedenen Verkostungen.

Gabriele Beautemps

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