Overtourism-Demo in Alicante
Nach den Kanarischen Inseln, den Balearen, San Sebastian, Barcelona, Madrid, Kantabrien, Málaga und Granada erlebte am vergangenen Wochenende auch die spanische Stadt Alicante Proteste gegen touristische Auswüchse. Auf Mallorca ist am kommenden Sonntag eine weitere Demo geplant.
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Auch in Alicante an der spanischen Costa Blanca regt sich Widerstand gegen zu viel Tourismus
Nach Angaben des spanischen Fachportals Hosteltur hatte die Plattform "Alicante, wohin gehst du?" eine Demonstration gegen den Massentourismus organisiert, an der Hunderte von Menschen teilnahmen und durch das Stadtzentrum zogen. Bei dem Marsch wandten sich die Einwohner laut den Berichten gegen die "Touristifizierung" und deren Auswirkungen. Sie prangerten an, dass die Stadt zu einem "Themenpark" geworden sei, der "vom übermäßigen Tourismus vereinnahmt" werde.
"Tourismus ohne Bremsen, zerstörte Viertel", "Alicante ist nicht käuflich, Alicante verteidigt sich" und "Wohnungen für die Menschen, nicht für die Touristen" seien einige der Slogans gewesen, die die Teilnehmer skandierten. Die Bürger hätten auch deutlich gemacht, dass sie nicht gegen den Tourismus an sich seien. Vielmehr wollten sie den zu massiven Zustrom von Touristen sichtbar machen, anprangern und Lösungen fordern, berichtet Hosteltur. Das aktuelle Geschäftsmodell zwinge Menschen dazu, aus der Stadt wegzuziehen, und führe dazu, dass die Stadtteile ihren Kern verlieren. Straßen der Stadt, die früher voller Nachbarschaft und kulturellem Leben seien, seien "zu einem Labyrinth voller Touristen geworden" und dass das "Wesen von Alicante" gehe "in Souvenirs, Selfies und der Eile, zum nächsten Ziel zu gelangen, unter".
Auf Mallorca ist für Sonntag, den 21. Juli, eine zweite große Kundgebung gegen die "Touristifizierung" geplant. Angeführt wird dieser Bürgerprotest von der Plattform "Menos Turismo, Más Vida" (Weniger Tourismus, mehr Leben), in der 80 Organisationen und soziale Bewegungen zusammengeschlossen sind.
Christian Schmicke