Wanderweg ersetzt gescheiterte Skischaukel in Bayern
Einst scheiterte der Plan einer Skischaukel zwischen Schleching und Sachrang im südöstlichen Zipfel Deutschlands am Widerstand von Bürgern und Umweltschützern. Nun verbindet die beiden Dörfer ein neuer Freundschaftsweg, der durch das Naturschutzgebiet Geigelstein führt.
Vor einem halben Jahrhundert spaltete ein großes Projekt die Region um Schleching und Sachrang im Chiemgau: Eine Skischaukel sollte die beiden Dörfer verbinden und ein großes Skigebiet entstehen lassen. Das Vorhaben stieß auf heftigen Widerstand von Bürgern und Umweltschützern. Letztlich scheiterte das Projekt, das rückblickend, auch aufgrund des Klimawandels, keine wirtschaftliche Zukunft gehabt hätte.
1991 kam die Wende: Der rund 1.800 Meter hohe Geigelstein wurde zum Naturschutzgebiet erklärt und Schleching sowie Sachrang fanden eine neue gemeinsame Vision. 2017 erhielten die beiden Dörfer die seltene Auszeichnung des Deutschen Alpenvereins als Bergsteigerdörfer, ein klares Bekenntnis gegen den Massentourismus. Der Geigelstein, bekannt als der "Blumenberg" des Chiemgaus, steht nun symbolisch für den Erhalt der Natur und die Verbindung der Dörfer.
Das Jahr 2024 bringt einen weiteren Schritt: Ein neuer Freundschaftsweg wurde ausgeschildert, der Schleching und Sachrang offiziell miteinander verbindet. Über zwei Varianten können Wanderer die malerische Region durchqueren. Die erste, 19 Kilometer lange Route führt über den Gipfel des Geigelsteins und ist in etwa 7,5 Stunden zu bewältigen. Die zweite, kürzere Strecke über die Dalsenalmen erstreckt sich über 16,5 Kilometer und dauert knapp fünf Stunden.