29. Juli 2024 | 07:00 Uhr
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Was Reisebüros beim Verkauf von Tauchreisen beachten sollten

Oliver Kurmann (Foto) ist Tauchlehrer, Reiseverkehrskaufmann und Büroleiter bei dem Tauchreisespezialisten Travel Team Action Sport. Nach rund 6.000 Tauchgängen weiß er genau, worauf es bei einem gelungenen Tauchurlaub ankommt und was Reisebüros bei der Bedarfsermittlung beachten sollten.

Kurmann Oliver Tauchreisen Travel Team Action Sport Foto Travel Team Action Sport

Touristiker Oliver Kurmann taucht gern ab, hier am Hausriff am Breakers Hotel im ägyptischen Soma Bay

"Seit achteinhalb Jahren bin ich im Verkauf bei Travel Team Action Sport tätig. Die Stellenausschreibung 'tauchaffiner Expi gesucht' passte wie die Faust aufs Auge", erinnert sich Kurmann, der ein Team aus sieben Reiseberatern leitet. Bei dem Veranstalter arbeiten ausschließlich Touristiker, die selbst aktive Taucher sind – alles andere mache keinen Sinn, so Kurmann.

Wünsche und Taucherfahrung abfragen

Vor der Übergabe der Kunden an die Experten sei es wichtig, dass das Reisebüro den ersten Teil der Bedarfsermittlung erledige. "Zunächst gilt es abzufragen, ob der Kunde einen Tauchschein hat. Und wenn ja – welcher ist es und wie viele Tauchgänge wurden absolviert?", erklärt Kurmann. Das sei bei der Wahl des Reiseziels wichtig und für spezielle Produkte ein Ausschlusskriterium. Beispielsweise gebe es Tauchsafaris, die bei Teilnehmern eine Mindestzahl von beispielsweise 50 Tauchgängen voraussetzen. Zudem sollte vom Reisebüro geklärt werden, ob der Kunde eine Wunschdestination oder ein bevorzugtes Hotel im Auge hat.

Theorie in Deutschland, Praxis im Ausland

"Wenn der Kunde noch keinen Tauchschein hat, empfehle ich gerne, die Grundausbildung im Pool sowie die Theorie in Deutschland zu erledigen. Dann geht es an die erforderlichen Praxistauchgänge, die im Ausland meist mehr Begeisterung erzeugen als im deutschen See", rät der erfahrene Tauchlehrer. Unter anderem eigneten sich Destinationen im Mittelmeer, wie Malta, für solche Einsteigerreisen. Zudem sei es wichtig zu wissen, ob der Kunde stationär vom Hotel aus die Unterwasserwelt aus erkunden möchte oder bei einer Tauchsafari vom Boot aus.

Erfahrung Unterwasser langsam aufbauen

Die Überschätzung des eigenen Könnens berge eine Fehlerquelle in der Beratung. Die Wahl des richtigen Ziels sei jedoch essenziell, damit das Tauchen Freude bereite und der Urlaub zum Erfolg werde. "Ein Ziel wie Raja Ampat in Indonesien ist nun mal nicht für unerfahrene Taucher geeignet. Zumal es ja auch noch Luft nach oben geben sollte, bei der Wahl der Destination. Ich empfehle immer, langsam und organisch die Erfahrung Unterwasser aufzubauen", sagt der Reiseverkehrskaufmann.

Erfahrene kommen in Komodo und Mikronesien auf ihre Kosten

Auch Touren mit Strömungs-, Wrack- sowie Nachttauchgängen seien ebenfalls nur etwas für Diver mit Erfahrung und der nötigen Coolness. "Lieber erst gemütlich im Mittelmeer tauchen, dann etwa Ägypten am Hausriff und dann weitere Herausforderungen suchen", rät der Experte. Als Ziele für erfahrene Taucher könne er etwa Komodo in Indonesien empfehlen, genau wie die Philippinen, Mikronesien oder in Mexiko ein Tauchgang in den Cenoten genannten Karsthöhlen.

Bewertungsportal für Tauchbasen

Kurmann Oliver auf der Messe Foto Travel Team Action Sport

Einen Tipp hat Kurmann noch, für Reisebüros oder ihre tauchbegeisterten Kunden. "Wir fragen nach jeder Reise die Zufriedenheit der Gäste ab", sagt Kurmann. "Wer sich für die Ergebnisse zur Qualität der Tauchbasen interessiert oder danach recherchieren will, dem empfehle ich Holidaycheck für Tauchbasen, die ADTO-Datenbank Scuba Advisors mit echten Bewertungen." ADTO steht für Association of Dive Tour Operators, hier ist Travel Team Action Sport Mitglied.

Partner erhalten zehn Prozent Basisprovision

Travel Team Action Sport arbeitet unter anderem mit den Reisebüros von TSS zusammen und hat außerdem rund 100 Reisebüros mit einem Agenturvertrag ausgestattet. Der seit 1989 agierende Veranstalter schickt aktuell rund 2.500 Gäste im Jahr auf Tauchreisen, in rund 30 Länder. Es gibt keinen Mindestumsatz und ab der ersten Buchung zehn Prozent, in der Spitze sind bis zu 13 Prozent möglich.

Sabine Schreiber-Berger

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