Warum Homeoffice in Papendick-Reisebüros ein Erfolg ist
Das ADAC Reisebüro Papendick hat acht Filialen und 75 Mitarbeiter. Dabei sind im Geschäftsreisebereich des Unternehmens 95 Prozent des Personals im Homeoffice, bei der Touristik ist es jeder Zweite. Prokurist Christian Klug (Foto) erzählt im Gespräch mit Counter vor9, warum Papendick das Thema Remote Work bereits 2017 auf die Agenda gesetzt hat.
"Remote Work heißt bei uns Homeoffice, und das Angebot wird sehr gerne genutzt", sagt Christian Klug. Für den Bereich Business Travel ist das Arbeiten von zu Hause für alle Angestellten möglich, so der Prokurist des ADAC Reisebüros Papendick. Es gebe keine festen Regeln, jeder könne sich frei entscheiden, wann er wo arbeite. Für das Homeoffice erhalten die Expis eine Ausstattung, die Laptop oder PC sowie zwei Bildschirme und Headset umfasst. Im Büro würden weiterhin Arbeitsplätze bereitstehen, "aber die meisten bleiben im Homeoffice". Ein großes extra Investment habe man dafür nicht in die Hand genommen, da die meisten mit Laptop ins Büro kämen und somit keine Doppelausstattung notwendig sei.
Homeoffice als Job-Benefit
"Papendick hat für die acht Reisebüros Remote Work lange vor Corona eingeführt. Unser Geschäftsführer wollte bereits 2017 die Option bieten, von überall aus zu arbeiten. Das hat es uns natürlich wesentlich einfacher gemacht, Personal zu finden", sagt Klug. Somit sei die örtliche Gebundenheit Geschichte; jeder Kandidat könne im Unternehmen anfangen, auch ohne Umzug. Zudem führe die Entscheidungsfreiheit zu einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit und wenig Abgängen im Team.
Vor mangelndem Teamgeist oder zu wenig Kontrolle hat die Papendick-Führung laut Klug keine Angst. Dafür sorgten die über das Jahr verteilten Events, bei denen alle zusammenkommen. Zudem gebe es einmal im Quartal ein standortbezogenes Treffen im kleinen Kreis.
Vertrauensvorschuss, der sich auszahlt
Die Mitarbeiter erhalten bei Remote Work laut Klug einen Vertrauensvorschuss und geben dafür viel zurück, so die Erfahrung. Zumal im Geschäftsreisebereich durch die Telefon-Hotline für Kunden durchaus sichtbar sei, wie viel gearbeitet werde. "Wenn die Kennzahlen nicht stimmen, suchen wir intern das Gespräch, um herauszufinden, wo es hakt", so Klug.
In der Touristik sei das Homeoffice-Modell nur bedingt einsetzbar, da die Kunden trotz Mail, Whatsapp, Telefon und Videoanrufen die Ansprechpartner auch am Counter treffen wollten. Somit könnten die touristischen Expis maximal 50 Prozent der Arbeitszeit zu Hause verbringen, sagt Klug. Dafür gebe es mehr Inforeisen in diesem Bereich, was auch stark genutzt werde.
Auch Workation ist möglich
Auch Workation sei im Gespräch und schon genutzt worden, werde jedoch immer im Einzelfall entschieden. Zuletzt haben Kollegen auf Kreta, Madeira, Fuerteventura sowie in Djerba gearbeitet und nebenbei in den Social-Media-Kanälen darüber berichtet. Da gebe es keine Limits, von einer bis sechs Wochen im Ausland zu arbeiten, sei problemlos möglich, wenn die Gegebenheiten vor Ort stimmten.
Sabine Schreiber-Berger