27. Juli 2023 | 15:52 Uhr
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Gründerin Wend will mit Time to Travel in die Reisebüros

Auf kleinen Schiffen mit kleinen Gruppen abseits der Touristenmassen in Kroatien unterwegs sein, das ist das Konzept von Nicole Wends neu gegründetem Veranstalter. Die Touristikerin wagt den Schritt in die Selbstständigkeit mit Time to Travel, zahlt Reisebüros ab zehn Prozent Provision und gibt Tipps für Gründer.

Wend Nicole Time to Travel 4 Juni 2021 Foto Time to Travel

Nicole Wend begleitet alle Gruppenreisen in Kroatiens Inselwelt selbst

Die 38-Jährige arbeitet seit 19 Jahren in der Touristik. "Eine andere Branche stand nicht zur Debatte", sagt die frische gebackene Unternehmensgründerin. "Ich war direkt nach dem Abitur kurz im Reisebüro tätig, habe dann aber ziemlich schnell gemerkt, dass ich Produkte nicht nur verkaufen, sondern auch entwickeln will", sagt Wend. Genau das hat sie dann viele Jahre bei einem Reiseveranstalter erfolgreich umgesetzt. "Planen, organisieren und reisen, das macht mir Spaß", erzählt die Kroatien-Kennerin.

Nach 19 Jahren als Angestellte hat Wend im Oktober 2022 den Job gekündigt. Anfang Mai habe sie die GmbH für Time to Travel gegründet und das Gewerbe angemeldet. Dem ging ein teures, aufwendiges und bürokratisches Prozedere voraus, darauf müssten sich Gründer einstellen. "Ich habe etwa ein sechs Wochen dauerndes Programm für Existenzgründer durchlaufen und im Anschluss einen Kurs rund um das Thema Erstellen von Business Plänen gemacht", sagt sie. Das sei wichtig gewesen, denn ohne validen Plan gebe es keinen Kredit von der Bank. Mit 40 Seiten Planung ging dann alles glatt, on top kamen zahlreiche Besuche beim Notar.

Netzwerke sind elementar
Nur weil sie über Jahre immer wieder Gruppen als Reiseleiterin begleitet habe, sei es ihr möglich gewesen, das eigene Business aufzuziehen. Denn die Netzwerke vor Ort seien unerlässlich, der direkte Draht mache vieles möglich. Zudem habe sie konsequent den Kontakt gehalten mit Kunden, von denen viele zu Wiederholungstätern geworden seien, sagt die 38-Jährige. "Wir haben bei jeder Reise eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe der Teilnehmer für den unkomplizierten Austausch und ich mache viele Bilder, die so alle erhalten", sagt sie. Diese Kontakte seien das Fundament, um das Risiko der Selbstständigkeit einzugehen.

"Ich stehe 100 Prozent hinter dem Produkt, da kommt nichts von der Stange", sagt Wend zu den Reisen, deren Fokus auf Inselhopping in Kroatien liegt. Zu beachten sei auch, dass die Planung der Touren mindestens ein Jahr Vorlauf brauche, damit Schiffe verfügbar seien. Daher beginnen ihre ersten eigenen Reisen erst im kommenden Jahr.

Erste Inforeise im Oktober
Den Katalog 2024 zum Durchblättern gibt es von Time to Travel bereits, auf Anfrage erhalten Reisebüros auch gedruckte Exemplare. Der Veranstalter zahlt zehn Prozent Provision ab der ersten Buchung, es sind bis zwölf Prozent möglich. Für alle interessierten Expis bietet Wend eine Inforeise durch die Inselwelt der Adria, vom 18. bis zum 21. Oktober, an Bord der Yacht Aurelia, mit maximal 30 Plätzen. "Ich muss vorwarnen, denn das ist eine luxuriöse Yacht, daher kostet die Teilnahme 635 Euro pro Person", was die Kosten aber nicht abdecke. Wer im Nachgang des Famtrips die Reisen verkauft, bekommt je Buchung 20 Prozent erstattet.

Wend trommelt derzeit in Facebook und Instagram sowie auf Messen für ihr Produkt, besucht B2B-Events und auch Endkunden-Veranstaltungen, wie die RDA Group Travel Expo in Köln sowie die Touristik und Caravaning in Leipzig.

Sabine Schreiber-Berger

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