"Die Kunden sind wegen der Streiks massiv verunsichert"
Reisebüroinhaber Uwe Vanselow (Foto) ist sauer, denn die sich häufenden Airline-Streiks beschäftigen die Mitarbeiter in seinen fünf Büros in Schleswig-Holstein. "Das einzig Gute daran ist, dass wir uns als Helfer positionieren können", sagt der Touristiker. Aber die Mehrarbeit vergüte den Reisebüros niemand. Es interessiere auch niemanden, weder Airlines noch Veranstalter, so sein Eindruck.
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"Wir haben schon permanent schlechte Laune, wenn wir die dauernden Streikankündigungen in den Nachrichten hören – wie ein schlechter Film", sagt Touristiker Vanselow. Denn dann wisse er, dass der nächste Arbeitstag wieder gefüllt sein wird mit Telefonaten sowie Gesprächen vor Ort mit verunsicherten Kunden. "Die Fragen rund um das Thema Streik kosten uns jetzt bei jeder Beratung Zeit; das findet in jedem Gespräch am Counter oder online statt, verständlicherweise."
Im schlechtesten Fall war die vielfache Arbeit – aus Beratung, Versuch zur Umbuchung und das Abwickeln – umsonst, wenn der Kunde storniert. "Man legt einfach drauf, bei einer Stornierung müssen wir sogar unsere Provision zurückzahlen, obwohl wir beraten haben", sagt Vanselow.
Ein Viertel der Buchungen muss storniert werden
"Zum Glück können wir rund drei Viertel der betroffenen Kunden umbuchen, auf andere Tage oder andere Flughäfen, ein Viertel bricht weg", schätzt Vanselow. Und selbst wenn die Umbuchung klappt, dann müssten ja manchmal Urlaubstage wegfallen. "Auch die Abwicklung für entgangene Urlaubstage mit dem Veranstalter bleibt an uns hängen – bis die Kunden das erstattet bekommen, dauert es sechs bis acht Wochen", weiß der Reisebüroinhaber.
"Wir sitzen zwischen den Stühlen"
Dazu komme die schlechte Laune der Kunden, wenn ihr Jahresurlaub nach hinten geschoben wird oder sogar ganz platzt. Wobei nach beschwichtigenden Gesprächen die meisten verstünden, dass die Reiseverkäufer alles geben und am wenigsten für die Misere können. "Wir sitzen zwischen den Stühlen und haben die schlechteste Position", findet Vanselow. Zumal er die Forderungen überzogen findet: Piloten oder Kabinenpersonal verdienten doch gut und hätten einen Job mit Renommee. Jeder solle gut verdienen, das jedoch gehe auf Kosten anderer. Es scheine, als wollten sich Gewerkschaftsfunktionäre profilieren, um eine Daseinsberechtigung zu haben.
Sabine Schreiber-Berger