Corona-Hilfen machen Unternehmen im Tourismus zu schaffen
Zahlreiche Reisebüros, Veranstalter und Hotels sind noch mit der Schlussabrechnung für Überbrückungshilfen beschäftigt, die im Zuge der Corona-Pandemie gewährt wurden. Über den damit verbundenen Aufwand gehen die Einschätzungen auseinander, wie eine aktuelle Reise-vor9-Umfrage belegt.
Laut der Umfrage, an der insgesamt rund 250 Unternehmer aus dem Vertrieb, von Veranstaltern und aus der Hotellerie teilnahmen, haben 42 Prozent der befragten Reisebüros, die Hälfte der Veranstalter und ein Drittel der Hoteliers ihre Schlussabrechnung für die Überbrückungshilfen bereits bewältigt.
Den Aufwand dafür bezeichnen 53 Prozent der teilnehmenden Reisebüros, 36 Prozent der Veranstalter und 41 Prozent der Befragten aus der Hotellerie als sehr hoch. Insgesamt bewertete jeweils eine absolute Mehrheit von rund drei Vierteln der Reise- und Hotelexperten ihren Aufwand mit sehr hoch oder eher hoch.
Gute Vorarbeit zahlt sich aus
Dabei zeigt sich anhand von Kommentaren, dass die Akteure den Aufwand als unterschiedlich kritisch bewerten. Einige Umfrageteilnehmer verweisen darauf, dass eine gute Datenpflege und ein gutes Midoffice die Sache erleichterten. Andere sehen in der Beibringung sämtlicher Belege viel mühevolle Kleinarbeit.
Einige Akteure haben offenbar vorausschauend agiert, indem sie die Überbrückungshilfen immer erst zum letztmöglichen Zeitpunkt beantragten, um möglichst mit Ist-Werten und nicht mit Schätzungen zu operieren. Einigkeit scheint allerdings darin zu bestehen, dass Steuerberater und bei größeren Unternehmen Wirtschaftsprüfer an der Sache prächtig verdienen.
Christian Schmicke