Certares übernimmt FTI-Schulden
Das Konsortium um den US-Investor Certares hat eine Vereinbarung zum Erwerb von Finanzverbindlichkeiten der FTI Group unterzeichnet. Dabei handelte es sich um Darlehen und andere finanzielle Unterstützung, teilt FTI mit. Die Übernahme erfolge zu "marktüblichen Konditionen".
Die Transaktion stehe im Zusammenhang mit der "umfassenden Neuausrichtung von FTI", teilt das Unternehmen mit, ohne konkreter zu werden. Mit der gleichzeitigen Einbringung von Eigenkapital in Höhe von 125 Millionen Euro durch das Konsortium werde die Finanzkraft und Kapitalbasis von FTI "entscheidend gestärkt". Damit erhalte das Unternehmen ausreichend Kapital für den laufenden Geschäftsbetrieb sowie zur Umsetzung von Wachstum und einer "digitalen Transformation".
Die Transaktion unterliege insgesamt noch den üblichen behördlichen Genehmigungen und Bedingungen, die für Prozesse dieser Art erforderlich sind, teilt FTI mit. Das Unternehmen hatte in der Corona-Krise zwei Nachrangdarlehen und eine stille Einlage des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes im Gesamtvolumen von rund 600 Millionen Euro erhalten. Zudem hatte die Hausbank Unicredit FTI ein Darlehen über 280 Millionen Euro gewährt, für das der Bund und der Freistaat Bayern bürgen.
Certares übernimmt nun laut FTI die Verbindlichkeiten vom WSF. Möglicherweise gewährt das bundeseigene Kreditinstitut dem Investor dabei einen Abschlag, um sichergehen zu können, dass zumindest der größte Teil des geliehenen Geldes wieder hereinkommt.
Christian Schmicke