"Wir müssen wieder mehr arbeiten"
In der Schweiz und in Schweden arbeite eine Vollzeitkraft fast 300 Stunden mehr im Jahr als in Deutschland, sagt Michael Hüther (Foto), Chef des arbeitgeberfinanzierten Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Man brauche eine Ausweitung der individuellen Arbeitszeit im Jahr und nicht den unrealistischen Traum der Vier-Tage-Woche.
"Ohne die Arbeitszeitverlängerung wären in den nächsten Jahren bestenfalls noch Wachstumsraten von 0,5 bis 0,75 Prozent möglich. Und die Inflation würde über Jahre bei drei bis dreieinhalb Prozent liegen", warnt Hüther im Interview mit der Rheinischen Post. Eine Million Zuwanderer jährlich hält er für zu viel, da dies die Integrationskosten stark in die Höhe trieben würde.
Um jährlich 200.000 Arbeitskräfte netto ins Land zu holen, kämen derzeit 800.000 Zuwanderer brutto nach Deutschland. Bereits in diesem Jahr würden hierzulande rund 4,2 Milliarden Arbeitsstunden fehlen. "Die werden wir nicht mit Zuwanderung bekommen", meint Hüther.