6. Juni 2024 | 14:19 Uhr
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Wie sich Medien- und Reisetrends unterscheiden

Der Dienstleister für Medienbeobachtung Pressrelations und die Marktforscher von IPK gelangen anhand einer gemeinsamen Erhebung zu dem Schluss, dass sich die mediale Aufmerksamkeit für Reisetrends und die tatsächliche Entwicklung von Reiseströmen bisweilen deutlich voneinander unterscheiden.

Gegenstand der Studie ist die Medienberichterstattung aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und den USA über zwölf europäische Urlaubsdestinationen. Um die Berichterstattung im Zeitverlauf zu verstehen, wurden laut den Autoren insgesamt 27.418 Artikel aus dem Jahr 2023 ausgewertet. Zur Messung der Reiseströme und -volumina greift die Erhebung auf die Daten des World Travel Monitors von IPK zurück, der auf jährlich rund 500.000 Interviews in 50 Quellmärkten basiert.

Übereinstimmungen gibt es durchaus. So stieg in den fünf untersuchten Quellmärkten das Reiseaufkommen gegenüber 2022 im Folgejahr um 16 bis 27 Prozent. Mit 37,6 Millionen Reisen war das Reisevolumen nach Spanien im Jahr 2023 am höchsten. Auch medial ist Spanien Spitzenreiter mit 7.820 Artikeln in der Berichterstattung der fünf betrachteten Länder. Die größte Steigerung zum Vorjahr verzeichneten die Niederlande, zu denen die Anzahl Artikel sich auf 1.390 beinahe verdoppelte. Auch die Zahl tatsächlicher Auslandsreisen in die Niederlande stieg mit 24 Prozent am zweitstärksten an, hinter Italien mit 32 Prozent.

Nachbarländer spielen medial eine geringe Rolle

Bei einigen Ländern zeigt sich laut der Erhebung allerdings, dass die mediale Berichterstattung nicht unbedingt mit dem Reiseaufkommen korreliert. Insbesondere in Deutschland belegen die Nachbarländer Schweiz und Niederlande im medialen Ranking eher hintere Plätze, obwohl sie zu den populärsten Reisedestinationen der Deutschen zählen. 

Thematisch lag der größte mediale Fokus auf dem Budget-Tourismus, der mit 1.510 relevanten Artikeln wie auch im Vorjahr noch vor dem Thema Nachhaltigkeit auf Platz 1 steht. Das Ergebnis unterstreiche die anhaltende Relevanz des Themas, jedoch spiele Nachhaltigkeit eine zunehmend größere Rolle, so die Autoren: Denn im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Zahl relevanter Artikel zu dem Thema auf 1.423 verdoppelt. Platz 3 belegt mit 1.048 zugehörigen Artikeln das Thema Abenteuertourismus, das vor allem in den Vereinigten Staaten einen Boom erlebt. Sowohl beim Thema Nachhaltigkeit als auch beim Abenteuertourismus bildet die starke mediale Aufmerksamkeit die tatsächlichen Reisetrends bislang allerdings nicht ab.

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