Sun Express plant Rekord-Flugangebot für Sommer 2025

Die Vorausbuchungen für den Sommer von Sun Express lägen 20 Prozent über Vorjahr, das Angebot nach Antalya werde ausgebaut, so CEO Max Kownatzki (Foto). Auch neue Strecken und Partnerschaften sollen die Nachfrage bedienen. 2024 erzielte der Carrier mit 2,2 Milliarden Euro Umsatz und 15 Millionen Passagieren ein Rekordergebnis – trotz operativer Herausforderungen und wachsender Kostenbelastung.

Kownatzki Max — Sun Express

Max Kownatzki ist für 2025 optimistisch, rechnet aber auch mit Hindernissen

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Nach dem erfolgreichsten Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte plant Kownatzki für 2025 mit einem deutlich erweiterten Angebot. Besonders im Fokus stehen die Türkische Riviera und Anatolien. Auch neue Märkte und Partner sollen das Wachstum weiter tragen.

Nachfrage treibt Kapazitätsausbau

In den starken Vorausbuchungen sieht das Joint Venture von Lufthansa und Turkish Airlines eine Bestätigung für den Türkei-Boom und will das Land stärker als Ganzjahresziel positionieren. Zur Hochsaison sollen 85 Flugzeuge im Einsatz sein, sieben mehr als 2024. Das Streckennetz umfasst dann 237 Verbindungen zu 92 Zielen in 35 Ländern.

Besonderes Augenmerk liegt auf der DACH-Region. Hier bietet Sun Express laut Kownatzki das bislang größte Antalya-Programm der Unternehmensgeschichte. Ab Düsseldorf starten im Sommer bis zu sieben Flüge täglich, ab Köln bis zu sechs. Hinzu kommen sechs neue Strecken in die Türkei, unter anderem nach Erzurum, Bursa und Kayseri.

Parallel baut Sun Express das Geschäft mit Partner-Airlines aus. So werden für Air Cairo im laufenden Jahr 120 wöchentliche Flüge ab 16 Flughäfen im DACH-Raum nach Ägypten vermarktet. Zwei zusätzliche Verbindungen nach Hurghada starten ab Dresden und Erfurt. Zudem beginnt Electra Airways im Mai mit Flügen ab sieben deutschen Flughäfen an die bulgarische Schwarzmeerküste. Ein Codeshare mit Eurowings sei in Vorbereitung, erklärt der CEO.

Bilanz 2024: Rekord trotz Gegenwind

2024 war für SunExpress das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr seit der Gründung. Der Umsatz stieg um 23 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, die Airline beförderte rund 15 Millionen Passagiere. Die Sitzplatzauslastung lag mit 86 Prozent auf hohem Niveau, obwohl die Kapazität um 19 Prozent ausgebaut worden war. Insgesamt habe das Angebot bei 176 Prozent des Vor-Corona-Niveaus gelegen, berichtet der Sun-Express-Chef.

Kownatzki sprach indes auch von einem Jahr mit "Gegenwind", unter anderem durch geopolitische Spannungen, verzögerte Flugzeuglieferungen und operative Engpässe im Sommer. Dennoch sei es gelungen, flexibel zu reagieren und ein Rekordergebnis zu erzielen.

Kosten und Kapazitätsrisiken im Blick

Für 2025 erwartet Sun Express weitere Belastungen. Steigende Gebühren und Entschädigungszahlungen könnten die Bilanz belasten. Schon 2024 seien rund 70 Prozent der Verspätungen auf externe Faktoren zurückzuführen gewesen. Um die Kapazität trotz verzögerter Flugzeuglieferungen zu sichern, hat die Airline bestehende Leasingverträge verlängert und neue abgeschlossen.

Langfristig plant der Carrier, die eigene Flotte bis 2035 auf 166 Flugzeuge auszubauen. Der Bereich ACMI, also das Leasing von Fluggerät inklusive Personal und Wartung, soll weiter gestärkt werden. Derzeit betreibt die Airline vier Flugzeuge für South African Airways und neun für AJet in der Wintersaison 2024/2025.

Christian Schmicke