Die Cowboy-Kultur: Ranches, Round-ups und Rodeos
Wer sich auf die Suche nach texanischer Kultur und Identität begibt, landet sehr schnell bei der Cowboy-Kultur, die ihre Wurzeln in der Mitte des 19. Jahrhunderts hat. Sie ist bis heute existent und wird nirgends so gelebt wie in Texas – wovon auch Touristen profitieren.
Auch heute noch donnern die Hufe der Longhorn-Rinder über die Prärie – und wer einmal die Vieherden und ihre Hüter, die Cowboys, in Aktion erlebt hat, bekommt einen faszinierenden Lifestyle geboten, an den man sich noch lange nach der Reise erinnern wird. Möglichkeiten dafür gibt es in Texas überall.
Zweimal am Tag Longhorns auf der Straße
Fort Worth bezeichnet sich als Stadt der Cowboys und wird dem durch zahlreiche Einrichtungen und Events mehr als gerecht. So wird auch heute noch zweimal täglich eine Herde Longhorn-Rinder durch die East Exchange Avenue getrieben. The Herd nennt sich der authentische Spaß, der immer um 11:30 und 16 Uhr stattfindet. Cowboys und Cowgirls präsentieren sich in voller Montur mit Stetson und Stiefeln, Lassos und Lederhosen.
Ein noch intensiveres Erlebnis ist das legendäre Fort Worth Stock Show and Rodeo, eine 23-tägige Veranstaltung zwischen Januar und Februar, bei der in der Dickies Arena eine bunte Mischung aus Viehbörse und Rodeos, Live-Musik und Entertainment-Angeboten sowie zahlreichen Barbecues geboten wird.
Die Cracks zieht es nach Bandera
Bei einem Besuch in dem 900-Einwohner-Städtchen Bandera im Hill County nicht weit von San Antonio bekommt man die Gelegenheit, die Cowboy-Kultur nicht nur in der Großstadt zu erleben. Die Gemeinde liegt in einer hügeligen und saftig-grünen Gegend, durch die früher die Viehherden zu den Märkten und Verladestationen im Norden der USA getrieben wurden.
Auch heute noch wimmelt es hier nur so vor Cowboys und Cowgirls, vor den Shops, Restaurants und Honky-Tonk-Musikkneipen stehen mehr Pferde als geparkte Autos. Die Stadt bezeichnet sich als Cowboy-Hauptstadt der Welt. Rodeos sowie Ausritte mit dem Pferd durch die Gegend werden überall angeboten.
Oder man unternimmt einen Ausflug auf eine Ranch, von denen es Hunderte in ganz Texas gibt. Einige davon sind rekordverdächtig riesig: Die King Ranch in Kingsville beispielsweise ist größer als der Staat Rhode Island. Sie erstreckt sich über sechs verschiedene Bezirke und wurde 1961 zum National Historic Landmark ernannt.
Guest-Ranch oder Dude Ranch
Touristen stehen zwei verschiedene Varianten von Ranch-Urlaub zur Wahl. Es gibt wahlweise Guest-Ranches oder Dude-Ranches. Guest-Ranches sind darauf ausgelegt, dass die Besucher einen ersten Eindruck vom Cowboy-Leben gewinnen, sich dabei aber auch entspannen können. Ausritte mit Pferden sind in der Regel obligatorisch, begleitet von echten Cowboys. Die Tiere können gestriegelt und versorgt werden, das Essen reicht von rustikal bis gehoben und auch die Kleinsten der Familie haben ihren Spaß. Viele der Ranches haben zudem moderne Wellness-Bereiche.
Dude-Ranches wiederum wenden sich Menschen, die sich auch mal die Hände schmutzig machen wollen. So werden immer noch aktive Vieh-Ranches genannt, bei denen man als Gast die Cowboys bei ihrer täglichen Arbeit begleitet und mit anpackt. Gäste können den Viehtrieb begleiten, Rinder füttern, Zäune reparieren und abends über dem Lagerfeuer einen deftigen Bohneneintopf oder ein leckeres Chili gemeinsam mit den Cowboys und Cowgirls zubereiten. Die Möglichkeiten hierfür sind zahlreich, alleine rund um Bandera liegen rund ein Dutzend dieser Working-Ranches, die mit einfachen Unterkünften, aber dafür ganz viel authentischem Flair daherkommen.
Sven Schneider
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