Big City Life: Cowboys, Kunst und coole Konzerte
Die größten Städte von Texas sind eine Attraktion für sich. Sie pflegen ihre jeweiligen Eigenheiten und Traditionen, stehen aber auch längst mit mehr als einem Bein in der Zukunft. Von Cowboy-Romantik über große Kunst, unzählige Konzerte und den Weltraum ist alles dabei.
Austin: In der texanischen Hauptstadt sind die Menschen jünger, liberaler und weltoffener als in anderen Metropolen des Bundesstaates – was mitunter an den mehr als 50.000 Studenten liegt, die an der Texas University lernen. Wie in Europa feiern die Studenten auch in Texas gern und finden dafür reichlich Orte. Abends eröffnen überall in Austin Live-Musik-Clubs, Bars und Konzerthallen.
Vor allem die Sixth Street in der Innenstadt ist berühmt für ihre Musikkneipen. Locations, in denen regelmäßig auch die größten Live-Acts der USA wie die Rauschebärte von ZZ Top oder die Dave Matthews Band auftreten. Gespielt wird vor allem Southern Rock, Blues und Country. Die Stadt gilt als das wichtigste Zentrum für Live-Musik in den USA.
Neben der Musik sind von März bis in den Herbst in der Luft von Austin noch andere Töne zu vernehmen: Nach Sonnenuntergang ist der Flügelschlag von etwa 1,5 Millionen Fledermäusen zu hören, die sich an der Congress Bridge sammeln, um auf Insektenfang zu gehen. Das Schauspiel wird allabendlich von tausenden Besuchern verfolgt. Eine schräge Attraktion, die dem Motto der Stadt gerecht wird: Keep Austin weird, also in etwa "Sorgt dafür, dass Austin verrückt bleibt".
Dallas/Fort Worth: Die beiden Städte sind zwar durch den zwischen ihnen liegenden internationalen Flughafen miteinander verbunden, jedoch grundverschieden. Während sich Dallas durch internationale Tech-Konzerne und Industrieunternehmen zur kosmopolitischen Millionenmetropole gemausert hat, gilt Fort Worth als Cowboy-Stadt, in der es zahlreiche Rodeos und Square-Dance-Veranstaltungen gibt, wo die Menschen ohne Cowboy-Hut und Stiefel selten vor die Tür gehen und man immer irgendwie damit rechnet, dass eine Herde Longhorn-Rinder durch die Straßen zieht und mit Lassos von Cowboys eingefangen wird.
Allerdings sind beide Städte durchaus feingeistig und beherbergen eine Reihe von bedeutenden Museen wie dem Dallas Museum of Art oder dem Modern Art Museum of Fort Worth. Während in Dallas mittlerweile eine glitzernde Skyline das Stadtbild dominiert, verfügt Fort Worth über zahlreiche Art-Deco-Gebäude.
San Antonio: San Antonio ist die älteste Stadt in Texas und aufgrund seiner Lage im Süden des Bundesstaates stark mexikanisch geprägt. Zahlreiche Gebäude der Stadt stehen unter Denkmalschutz oder gehören zum Weltkulturerbe der Unesco wie das Fort von Alamo, das im Texanischen Unabhängigkeitskrieg eine wichtige Rolle spielte. Auch der spanische Gouverneurspalast aus dem Jahr 1722 oder die San-Fernando-Kathedrale sind wichtige Attraktionen, ebenso wie mit dem McNay Art Museum das älteste Kunstmuseum von Texas.
Lebhafter als in diesen Kulturarealen geht es am Market Square in San Antonio zu. Der hier täglich stattfindende El Mercado ist der größte mexikanische Markt außerhalb Mexikos und Besucher können sich an über 100 Marktständen in der Markthalle sowie auf dem riesigen Farmers Market Plaza satt sehen und essen. Abends lohnt ein Weg über die Promenade River Walk entlang des San Antonio River, wo sich auf einer Strecke von etwa fünf Kilometern Boutiquen, Bars und Restaurants aneinanderreihen.
Houston: Mit fast 2,5 Millionen Einwohnern im Stadtgebiet ist Houston die viertgrößte Stadt der USA und die größte in ganz Texas. Durch die Lage am Golf von Mexiko hat der Hafen eine große Bedeutung, und zahlreiche Mineralölkonzerne schlagen von hier ihr Öl um. Untrennbar verbunden aber ist die Stadt seit 1961 mit der bemannten Raumfahrt: das örtliche Lyndon B. Johnson Space Center koordiniert das gesamte Raumfahrtprogramm der USA. Im angeschlossenen Nasa Visitor Center können Besucher in die Ära der Weltraumfahrt eintauchen, wandeln entlang von Raketen oder Space Shuttles und können das brandneue SpaceX Falcon 9-Programm bestaunen.
Ein weiterer Superlativ ist die Kulturszene Houstons. Es gibt gleich sieben Bezirke mit einer großen Auswahl an Museen, Theatern oder Veranstaltungszentren, was keine andere Stadt erreicht. Jährlich finden hier mehr als 21.000 Konzerte, Festivals, Vorführungen oder Ausstellungen statt. Interessant sind auch die vielen Neighborhoods von Houston, deren Charakter entweder durch die vorherrschende internationale Bevölkerung (China Town, etc.) oder ihre kulturellen Einrichtungen (Museum District) geprägt werden.
Sven Schneider
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