12. Dezember 2020 | 07:00 Uhr
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Das überraschende Philadelphia

Geschichte, Genuss, Shopping sind das eine Philadelphia. Da ist aber noch eine unerwartete Seite der Großstadt, die viele Besucher interessieren dürfte. Ein paar Beispiele von Mosaikkunst bis Gefängniszellen.

USA Philadelphia Eastern State Penitentiary Foto PHLCVB Kyle Huff

In der Strafanstalt Eastern State Penitentiary, die heute ein Museum ist, saß einst Al Capone seine Strafe ab

Normalerweise geht niemand freiwillig ins Gefängnis. In Philadelphia tun das Tausende. Sie verbüßen in der Eastern State Penitentiary allerdings keine Strafe, sie sind neugierig. Denn die Haftanstalt ist heute ein spannendes Museum. Hier saßen von 1829 bis in die 1970er Jahre die schweren Jungs ein.

Einer der 80.000 Gefangenen, die hier hinter dicken Mauern Teile ihres Lebens verbrachten, ist weltbekannt: Al Capone. Seine Zelle wurde restauriert und so eingerichtet wie damals. Man staunt, wie feudal der gefürchtete Gangster in der Strafanstalt wohnte, mit Edelholzsekretär, Teppich und gerahmten Bildern an der Wand.

Flaschenkunst der besonderen Art zieren die Magic Gardens in der South Street. Künstler Isaiah Zagar schuf aus dem bunten Glas, handbemalten Kacheln, Spiegeln und Speichenrädern ein schillerndes Labyrinth. Zagar brachte seine Kunstform in den 60er Jahren mit nach Philadelphia. Er wollte das Viertel um die South Street verschönern, in dem er wohnte.

In der 90er Jahren kaufte Zagar ein brachliegendes Grundstück und begann die Gebäude mit Mosaiken zu verzieren. Später kamen Flaschen und die anderen Teile dazu. 14 Jahre arbeitete der Mosaikkünstler an seinem Werk. Auf dem Gelände entstanden Skulpturen, Grotten und Gänge, die heute als Magic Gardens viele Besucher anziehen.

Es gibt noch weitere Überraschungen in Philadelphia, zum Beispiel das Edgar Allan Poe House. Der berühmte amerikanische Schriftsteller lebte hier zwei Jahre und verfasste in Philadelphia einige seiner bekanntesten Gruselgeschichten.

Nicht unbedingt erwarten würde man auch, dass in Philadelphia das älteste Opernhaus der USA steht und das Ensemble auch in schwierigen Zeiten corona-gerecht performt. Für Klassikfreunde öffnet sich ein weiteres unerwartetes Highlight: das Philadelphia Orchestra. Das Symphonieorchester gehört zu den Top Five in den USA und ist im Kimmel Center zu Hause.

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