Jamaikas Kultur kann man hören, schmecken und fühlen
Die Kultur Jamaikas spiegelt sich vor allem in der Musik und der Küche wider und ist überall auf der Insel zu finden. Wer möchte, kann die Kulinarik durch die Einheimischen auch intensiver kennenlernen.

JTB
Exotische Früchte und Gewürze prägen die Küche auf Jamaika
Jamaika ist die Wiege des Reggae, einer Musikrichtung, die Ende der 1960er Jahre entstand und weltweite Anerkennung fand. Der bekannteste Vertreter dieses Genres ist Bob Marley, der mit seiner Band The Wailers internationale Berühmtheit erlangte. Er ist auf der Insel allgegenwärtig, sein Konterfei prangt an Häuserwänden, auf T-Shirts und unzähligen Produkten in Souvenirläden. Marleys Lieder transportieren Botschaften von Freiheit, Liebe und sozialer Gerechtigkeit. Durch seine Musik wurde Marley zum Sprachrohr der Rastafari-Bewegung und trug maßgeblich dazu bei, die jamaikanische Kultur weltweit bekannt zu machen.
Feste und Konzerte zum 80. von Bob Marley
Auf der Insel gibt es mehrere Orte, die an das Leben und Wirken von Bob Marley erinnern und zu den meistbesuchten Attraktionen zählen. Das Bob Marley Museum in Kingston befindet sich im ehemaligen Wohnhaus des Stars in der Hope Road. Besucher können hier persönliche Gegenstände, Auszeichnungen und sein Aufnahmestudio besichtigen. In Marleys Geburtsort Nine Mile wurde er auch begraben, er starb mit nur 36 Jahren 1981. Touristen können sowohl das Mausoleum als auch sein Geburtshaus besichtigen. In diesem Jahr wäre der Volksheld 80 Jahre alt geworden und das ganze Jahr über finden ihm zu Ehren Feste und Konzerte statt.
Mit seinen Liedern und Dreadlocks machte Bob Marley die Rastafari-Bewegung bekannt. Sie entstand in den 1930er Jahren und ist mehr als eine religiöse Strömung: Sie beeinflusst Musik, Mode und den allgemeinen Lebensstil auf Jamaika. Die Anhänger, Rastafaris oder Rastas genannt, streben nach einem Leben im Einklang mit der Natur und ernähren sich in der Regel von Obst und Gemüse, Tabak und Alkohol lehnen sie ebenso ab wie industriell verarbeitete Lebensmittel. Ihre äußeren Symbole wie Dreadlocks und die Farben Rot, Gold und Grün sind Ausdruck ihrer Identität.
Kochen lernen mit Jamaikas Einheimischen
Die jamaikanische Küche basiert auf exotischen Gewürzen und frischen Zutaten. Die bekanntesten Gerichte sind gegrilltes und mit Zutaten wie Piment, Scotch Bonnet Chili und Thymian scharf mariniertes Fleisch wie Huhn oder Schwein. Als Erfinder des sogenannten "Jerk Food" gelten die Maroons, entflohene Sklaven, die im 17. Jahrhundert in Höhlen wie den Runaway Bay Caves ihr Essen in rauchlosen Erdöfen grillten, um nicht aufzufallen. Noch heute gibt es an der Runaway Bay zahlreiche Stände, an denen Jerk-Gerichte zubereitet werden.
Ein weiteres Nationalgericht ist Ackee and Saltfish, eine Kombination aus der süßen Ackee-Frucht und gesalzenem Kabeljau. Beliebt sind auch die unterschiedlich gefüllten Teigtaschen "Patties" und das aus Maniok – eine Tropenkartoffel – gebackene Fladenbrot. Beliebte Getränke sind neben Fruchtsäften aller Art das lokale Lagerbier "Red Stripe" und verschiedene Rumsorten, die oft in Cocktails wie dem "Rum Punch" serviert werden. Berühmt ist der in den Bergen angebaute Blue Mountain Coffee, einer der besten Kaffees der Welt. Besichtigungen von Plantagen und Röstereien sind möglich.
Wer lernen möchte, authentisch jamaikanisch zu kochen, kann sich für das kostenlose Programm Meet the people anmelden, das es seit den 70er Jahren gibt. Es ermöglicht Touristen, gemeinsam mit Einheimischen zu kochen, lokale Märkte zu besuchen, an kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten teilzunehmen und vieles mehr. Das Programm basiert auf Freiwilligenarbeit und die Verfügbarkeit von Gastgebern kann variieren. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig mit dem jamaikanischen Fremdenverkehrsamt in Verbindung zu setzen und flexibel zu sein.
Sven Schneider
Mehr über den karibischen Inselstaat lesen Sie in der Themenwoche Condor & Jamaika auf Reise vor9 und Counter vor9. News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.