29. August 2024 | 07:00 Uhr
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Was Expis für eine Beratung zu den Bahamas wissen sollten

Claudia Majunke (Foto) weiß nach zahlreichen Reisen auf die Bahamas, dass der karibische Inselstaat viel mehr ist als nur ein Stopp auf einer Kreuzfahrt. Mit ihrer Agentur Majunke International Sales vertritt sie seit 14 Jahren die Bahamas auf dem deutschsprachigen Reisemarkt und verrät, was Reisebüros über den südöstlich vor Florida liegenden Archipel wissen sollten.

Claudia Majunke Bahamas

Claudia Majunke vertritt die Bahamas auf dem deutschen Markt

Was ist einer der Denkfehler bei der Beratung zu den Bahamas?
Viele kennen tatsächlich nur Nassau, also die Insel New Providence mit der vorgelagerten Insel Paradise Island, auf der sich 16 Hotels unterschiedlicher Kategorien befinden und halten das dann für die Bahamas. Dabei besteht die Inselgruppe aus 16 touristisch erschlossenen, ziemlich unterschiedlichen Inseln und hunderten weiteren Inseln. Die Bahamas sind daher eher ein Zielgebiet als eine einzelne Destination und das ist manchen Expedienten nicht immer bewusst. Dann kann die Vielfalt auch nicht gut beraten werden. 

Welche Punkte sollten Reisebüros bei einer Beratung zu den Bahamas beachten?
Definitiv die Distanzen. Zwischen den Inseln liegt viel Ozean und man braucht Boote oder Flugzeuge, um die einzelnen Inseln zu erreichen. Mit acht regionalen Fluggesellschaften und etwa 20 Flughäfen ist Fliegen aber auch kein Problem. Dazu kommen noch elf Schnellfähren, sodass die Infrastruktur zwischen den Inseln ausreichend ist.

Eine schöne Idee ist auch, die Bahamas als Badeverlängerung am Ende einer USA-Reise einzuplanen. Das lohnt sich vor allem dann, wenn man nur etwas ganz Bestimmtes auf den Bahamas erkunden möchte. Von Florida aus bestehen nonstop Verbindungen in knapp 45 Minuten nach Nassau und zu vielen Out Islands. Übrigens – Out Islands werden alle Inseln „außerhalb = out“ von Nassau genannt.

Welches sind die drei wichtigsten Gründe für einen Urlaub auf den Bahamas?
Definitiv diese traumhaften, endlosen Strände. Sie sind wirklich einzigartig, so etwas finden Sie nirgendwo sonst. Der Sand ist puderzuckerfein und strahlt je nach Insel weiß oder rosa. Und dann die natürliche Gastfreundschaft der Bahamaer selbst. Sie sind superfreundlich und hilfsbereit, sprechen mit jedem und sind immer für eine Geschichte gut. Und wie schon erwähnt, die Möglichkeit zum Inselhopping. Wer das quirlige Nassau hinter sich lässt, findet auf den Out Islands schnell Ruhe und Entspannung und vielleicht auch mal Zeit, sich auf etwas Neues einzulassen, wie z.B. Bonefischen im ausgedehnten Flachwasser von Andros oder schwimmen im offenen Meer mit Delphinen vor Bimini.

Was sollte man auf den Bahamas auf keinen Fall verpassen?
Da sollte man die schwimmenden Schweine in den Exumas auf Big Major Spot nennen oder das Dean’s Blue Hole auf Long Island oder die Glass Window Bridge auf Eleuthera. Das wahre Leben auf den Bahamas lernt man aber in den Fish Frys kennen, die es auf jeder Insel gibt. Das sind Imbissbuden und kleine Restaurants, in denen man für wenig Geld die besten Delikatessen der Insel bekommt und unkompliziert mit den Bahamaern in Kontakt kommt.

Für wen sind die Bahamas ein ideales Ziel? 
Für Reisende, die auch Entdeckergeist mitbringen. Die Bahamas sind kein Reiseland, wo man für 14 Tage Pauschalurlaub macht und dann wieder nach Hause fliegt. Das wäre verschenkt. Vielmehr sollte man einen Tag lang mit dem Mietwagen eine Insel ausgiebig erkunden oder einen Tag auf dem Wasser verbringen. Wer ein Reiseziel ohne viele Touristen sucht, wird außerhalb von Nassau und seinem geschäftigen Kreuzfahrthafen schnell fündig.

Die Bahamas sind ein wichtiges Kreuzfahrtziel. Was bedeutet das für die Inseln, ihre Einheimischen und Touristen?
Der Hafen von Nassau ist durch die vorgelagerte Insel Paradise Island ein natürlicher Hafen und wird in der Tat von den meisten Kreuzfahrtgesellschaften, meist für einen Tagesstopp, angefahren. Bis zu sieben Kreuzfahrtschiffe können an den Piers anlegen, was auf einen Schlag eine große Zahl von Tagestouristen in die Stadt und an die Stadtstrände bringt. Davon profitieren natürlich in erster Linie die Geschäfte in der Bay Street und die vielen Pubs und Restaurants in Downtown sowie die großen Wasserparks von Baha Mar und Atlantis. Sind das jetzt die Bahamas? Nein, eher nicht.

Wann ist die beste Reisezeit für die Bahamas?
Die Bahamas sind eigentlich ein ganzjährig zu bereisendes Ziel. Das tropische Klima ist konstant. Ab Juni kommt die Regenzeit, dann kann es ein wenig feuchter werden. Im September und Oktober kann es zu Hurrikanen kommen.

Wie viel Zeit sollte man bestenfalls für die Bahamas einplanen?
Als Faustregel sollte man mindestens vier Nächte pro Insel einplanen. Bei einer Bahamas-Rundreise sollte man drei Inseln mit mindestens je vier Nächten einplanen. Bestenfalls eine Insel im Norden, eine im Süden und New Providence mit Nassau. So bekommt man ein Gefühl von der Vielseitigkeit der Inseltypen.

Die Fragen stellte Sven Schneider

Erfahren Sie mehr in unserer Themenwoche Bahamas auf Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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