Bahamas für Fortgeschrittene und Wiederholer
Die bahamaische Hauptstadt Nassau auf der Insel New Providence ist gut geeignet für eine erste Orientierung, wenn man nur wenige Tage zur Verfügung hat. Wer ein wenig mehr Zeit mitbringt, kann die Urlaubsmöglichkeiten der Bahamas aktiver und intensiver erkunden.
Segeln durchs Paradies
In Anbetracht der vielen Hundert Inseln des Archipels ist die beste Möglichkeit, die Vielfalt der Bahamas zu erkunden, ein mindestens einwöchiger Segeltörn mit einem erfahrenen Skipper. Somit kann man sein Reisetempo und die jeweiligen Stopps am individuellsten bestimmen.
Die beiden besten Segelreviere sind die nördlichen Abacos-Inseln und die Exuma Cays im Süden. Beide sind ziemlich unterschiedlich. Auf den Abacos wird zwischen den vorgelagerten, bewohnten Inseln und der Hauptinsel The Abacos gesegelt. Auf diese Weise gelangt man schnell zu einer der vielen Marinas, Beachbars und Restaurants auf den jeweils nur wenige Seemeilen voneinander entfernten Eilanden der Abacos-Inseln.
Die Exuma Cays hingegen bestehen aus 365 einzelnen und hauptsächlich kleinen unbewohnten Inseln, deren Erkundung den Entdeckergeist fördert. Bei Törns in den Gewässern der Exumas ankert man hauptsächlich in kleinen und unbewohnten sowie unberührten Buchten, aber es gibt auch einige Marinas mit entsprechendem Angebot. Ansonsten kommt auf den Tisch, was entweder selbst gefischt oder vorher eingekauft wurde. Interessante Touren ermöglicht der Anbieter The Moorings.
An Bord eines Tauchsafarischiffes
Nicht nur über, sondern vor allem unter der Wasseroberfläche sind die Bahamas spektakulär. Das Karibikwasser zwischen den Inseln ist enorm klar und bietet hohe Sichtweiten. Dabei erleichtert die durchschnittliche Wassertiefe von fünf bis acht Metern insbesondere Tauchanfängern oder wenig erfahrenen Tauchern den Einstieg in den Unterwassersport. Bei den Möglichkeiten stechen einige Inseln hervor.
So sind die Bimini-Inseln bekannt für dort lebende große Haifische wie Hammerhaie und Bullenhaie, die sich in den Gewässern in großer Zahl tummeln. Andere bei Tauchsportlern beliebte Inseln sind Grand Bahama, Eleuthera, Cat Island, Long Island, Nassau/New Providence und die Abacos. Ein besonderes Erlebnis jedoch sind einwöchige Tauchsafaris von Anbietern wie Wiro Dive, weil man mit den speziellen Tauchschiffen auch in abgelegene oder nur schwer zugängliche Tauchgebiete gelangt.
Öko-Tourismus und Aussteiger-Feeling auf Andros
Die Bahamas ermöglichen eine Auszeit vom Alltag, bei der man sich ganz entspannt erholen kann. Super geeignet dafür ist die dreigeteilte Insel Andros. Sie ist flächenmäßig größer als die Summe der Fläche aller anderen 15 Bahamas-Inseln. Gleichwohl ist sie praktisch unbewohnt. Die Insel ist das ideale Ziel für Kurzzeit-Aussteiger und Ökotouristen. Die Small Hope Lodge auf Central-Andros wurde in den 1960er-Jahren gegründet und hat sich den Geist der damaligen Zeit bewahrt: Angestellte und Gäste essen gemeinsam an einem großen Tisch, die spartanisch eingerichteten Bungalows verfügen weder über TV noch über WLAN.
Ganz anders das Tiamo Resort auf Süd-Andros. Die elf Bungalows liegen jeder für sich mit direktem Zugang zum puderzuckerweichen Strand. Wer will, sieht hier das sympathische Hotelpersonal nur zum Ein- und Auschecken oder fürs Candlelight Dinner am Strand, mit der Milchstraße am sternenklaren Nachthimmel.
Die Bahamas sind zudem ein ideales Kitesurfing-Revier und bieten Aktiv-Touristen tolle Möglichkeiten. Vor allem die beiden am weitesten in den Atlantik ragenden Inseln San Salvador und Cat Island stechen mit ihren konstanten Windverhältnissen hervor. Sie verfügen zudem über riesige und hüfthohe Flachwasserlagunen mit türkisem Wasser, über die man sich vom Wind mit dem Kite ziehen lassen kann. So besitzen die Snow Ball Lagoon auf San Salvador und der New Bight Beach auf Cat Island noch den Status eines Geheimtipps. Mehrtägige Kitesurf-Kurse bieten das Greenwood Beach Resort auf Cat Island und der traumhaft gelegene Guanahani Beach Club an. Club Med betreibt auf San Salvador zudem den Club Med Columbus Isle.
Eine weitere maritime Aktiv-Variante auf den Bahamas ist das Frei- oder Apnoetauchen, also das Tauchen ohne zusätzlichen Sauerstoff. Hierbei muss ein Atemzug reichen. Der beste Ort, um das Freitauchen zu erlernen und zu üben, ist das zweittiefste Sinkloch der Welt, das Dean’s Blue Hole auf Long Island. Dieser Meereseinschluss reicht knapp 200 Meter in die Tiefe und sorgt bereits beim drüberschwimmen für Nervenkitzel. Am Dean’s Blue Hole werden zudem internationale Meisterschaften im Apnoe-Tauchen ausgetragen. Wer sich zu dieser Sportart inspirieren lassen will, findet auf Youtube spektakuläre Videos zum Freitauchen am Dean’s Blue Hole vor.
Sven Schneider
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