6. Juli 2022 | 22:59 Uhr
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Zika-Virus-Infektionen bei Reiserückkehrern aus Thailand

Bei fünf Reiserückkehrern aus Thailand seien Infektionen mit dem Zika-Virus festgestellt worden, warnt das CRM Centrum für Reisemedizin. Das verdeutliche die Notwendigkeit eines guten Mückenschutzes in tropischen und subtropischen Ländern.

Stechmücke

Das Zika-Virus wird durch tagaktive Mücken übertragen

Das 1947 in Uganda entdeckte Zika-Virus war laut CRM lange Zeit nur in Afrika sowie in Süd- und Südostasien endemisch. In den vergangenen 15 bis 20 Jahren hat es sich jedoch weiter über die südpazifische Inselwelt ausgebreitet und – vermutlich von dort – 2015 auch Südamerika erreicht. "Seitdem umfasst das Zika-Verbreitungsgebiet die tropischen und subtropischen Regionen weltweit", sagt Professor Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrum für Reisemedizin. Potenziell müsse man in vielen Gebieten, in denen die Überträgermücken Aedes aegypti und Aedes albopictus vorkommen, auch mit einer Zika-Infektion rechnen. Stiche dieser hauptsächlich tagaktiven Mücken seien der Hauptinfektionsweg, deutlich seltener komme es auch zu einer sexuellen Übertragung der Viren.

Die fünf Reiserückkehrer hatten sich laut CRM zwischen März und Juni 2022 für durchschnittlich zwei Wochen in Thailand aufgehalten und sich nach ihrer Rückkehr wegen Krankheitssymptomen in ärztliche Behandlung begeben. Vier von ihnen klagten über Fieber, alle fünf wiesen den für eine Zika-Infektion typischen fleckig-knotigen Hautausschlag auf. „Infektionen mit dem Zika-Virus verlaufen meist mild, bis zu 80 Prozent der Infizierten entwickeln sogar überhaupt keine Krankheitssymptome“, erläutert Jelinek. Daher sei von einer hohen Dunkelziffer sowohl bei Thailand-Reisenden, als auch bei Einheimischen auszugehen. Die offiziellen Erkrankungszahlen in Thailand sind sehr niedrig, die nationalen Gesundheitsbehörden haben in diesem Jahr bis Ende Mai erst 12 Fälle registriert.

Komplikationen und Bedrohung für Ungeborene

Auch wenn Infektionen mit dem Zika-Virus meist harmlos verliefen, könne es in seltenen Fällen doch zu Komplikationen kommen, erklärt das CRM. Eine dieser Komplikationen ist das sogenannte Guillain-Barré-Syndrom, bei dem es von den Beinen ausgehend zu einer plötzlichen Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen kommen könne. Schwerwiegende Folgen kann das Virus auch für Ungeborene haben, deren Mütter sich in den ersten Schwangerschaftsmonaten mit Zika infizieren. In dieser sensiblen Phase kann das Virus die Gehirnentwicklung der Kinder beeinträchtigen. Ihr Risiko für eine so genannte Mikrozephalie, die mit deutlichen geistigen und sensorischen Einschränkungen einhergeht, ist daher deutlich erhöht.

Da es gegen Zika weder eine Impfung noch eine zielgerichtete Therapie gibt, besteht der wirksamste Infektionsschutz laut CRM in der Vermeidung von Mückenstichen. Mückengitter vor den Fenstern und/oder Moskitonetze am Schlafplatz sollten in den Tropen ohnehin zur Standardausrüstung gehören. Als Schutz vor den hauptsächlich tagaktiven Aedes-Mücken reichen sie jedoch nicht aus, mahnt Jelinek. "Auch tagsüber sollte lange, helle Kleidung getragen werden, die nur lose auf der Haut aufliegt", so der Tropenmediziner, unbedeckte Hautpartien sollten zudem mit einem Repellent geschützt werden. Diese Maßnahmen seien nicht nur im Hinblick auf Zika zu empfehlen – sie schützten auch vor anderen Infektionen wie Dengue oder Chikungunya, die ebenfalls durch Aedes-Mücken übertragen werden.

 

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