28. Juni 2018 | 11:52 Uhr
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US-Reiseindustrie nach Bestätigung für Trumps

Seit der oberste Gerichtshof der USA die von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreisesperre für Menschen aus muslimisch geprägten Ländern am vergangenen Dienstag weitgehend bestätigte, steigt die Anspannung in der US-Reiseindustrie. Sie befürchtet weitere Einbußen. Konkret geht es um die überarbeiteten Visasperren für Menschen aus dem Iran, Libyen, Somalia, Syrien und dem Jemen sowie Beschränkungen für Nordkorea und Venezuela. Die Regierung begründet die Maßnahme als „wichtigen Schritt für die nationale Sicherheit“.

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Aus der Begründung des Supreme Courts geht hervor, dass der Präsident bestimmten Menschen die Einreise verbieten darf. Das Gericht erwähnt darin aber auch, dass weiterhin einreisen dürfe, wer "echte" oder glaubhafte Beziehungen zu den USA nachweise. Das würde etwa für Familienmitglieder gelten, aber auch für Studenten oder Mitarbeiter von US-Firmen. Daher ist noch nicht völlig klar, welche unmittelbaren Auswirkungen die Entscheidung des Gerichts auf Einreisende haben wird.

Restiktive Politik sorgt für Verunsicherung

Schon beim ersten Einreiseverbot, das Trump kurz nach seiner Wahl zum US-Präsidenten im Januar 2017 erlassen hatte und das wenig später von einem Bundesrichtet gekippt wurde, kam es zu massiven Protesten und Chaos an mehreren Flughäfen. Und, viel entscheidender, zu einem massiven Rückgang der Reisen aus dem Nahen Osten. Insgesamt gingen die Reisen in den USA im Verlauf des Jahres 2017 um etwa 4 Prozent zurück. In einem CNBC-Report heißt es, dass für viele Tourismus-Experten in den USA die restriktive Grenzschutzpolitik von Präsident Trump ein wichtiger Faktor sein, dass weniger Menschen in die USA reisen. Der Vorstandsvorsitzende der Marriott Gruppe, Arne Sorenson, bestätigt das: "Wir spüren eine Unsicherheit bei den Urlaubern, ob sie noch problemlos in die USA einreisen können. Zudem macht sich bei manchen ein Gefühl breit, nicht mehr so willkommen zu sein wie früher."

Der Einfluss dieses Trends auf die Gesamtwirtschaft wird in den USA genau beobachtet. Immerhin handelt es sich bei der Reiseindustrie um den zweitwichtigsten Exportfaktor des Landes. Einer Erklärung der US Travel Association nach bedeutet jedes Prozent weniger Umsatz in der Reisebranche einen gesamtwirtschaftlichen Schaden von 2,6 Milliarden Dollar, das entspricht etwa dem Verlust von 5000 Arbeitsplätzen. Man sei bereits jetzt schon nicht mehr das zweitbeliebteste Reiseziel weltweit für Touristen.

Touristik und Geschäftsreisebranche fürchten Einbußen

Pam Inman, Präsidentin der National Tour Association, warnt: "Wenn wir Besucher willkommen heißen wollen, erleben wir derzeit massiven Widerstand." Das Land sei gespalten. Man brauche daher eine Politik, die sowohl die Sicherheitsinteressen des Landes als auch die Interessen der Reisenden und der Reiseindustrie berücksichtige.

Die Verwerfungen in der Branche müssten so gering wie möglich gehalten werden. Die Global Business Travel Association kritisiert die restriktive Einreisepolitik schon seit Anfang 2017. In einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedern der globalen Vereinigung von Geschäftsreisenden sagen 62 Prozent der Reiseindustrieverkäufer, dass diese Politik negativen Einfluss auch auf Geschäftsreisen haben werde. Einer Umfrage unter den europäischen Mitgliedern der GBTA zufolge hat bei 38 Prozent der Befragten die Bereitschaft, Meetings und Events in den USA abzuhalten, abgenommen. Zusammen mit der American Society of Travel Agents (ASTA) verlangt die US Travel Association nun "Signale von der Regierung, dass legale Touristen und Geschäftsreisende aus dem Ausland willkommen sind".

AF

 

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