Paradores investiert 250 Millionen Euro in Modernisierung
Die spanische Hotelkette Paradores plant eine umfassende Modernisierung. Bis 2028 sollen mehr als die Hälfte der 98 Hotels saniert werden. Insgesamt sind Investitionen von 250 Millionen Euro geplant, um die Nachhaltigkeit zu verbessern und die Hotels zukunftsfähig zu machen.

Paradores
Die Hotelkette Paradores, hier der Parador de Molina de Aragón, investiert kräftig in die Produktqualität
Die Viertelmilliarde solle aus Eigenmitteln, europäischen Fördergeldern und von Mitteln des Fremdenverkehrsamts Turespaña stammen, sagt Paradores-Präsidentin Raquel Sánchez. Sie bezeichnete das Modernisierungsprogramm als "einen historischen Meilenstein". Es sei Teil der langfristigen Strategie, die Hotels nicht nur zukunftssicher zu machen, sondern sie auch an die sich wandelnden Erwartungen der Gäste anzupassen. Nachhaltigkeit spiele dabei eine zentrale Rolle: "Wir wollen unsere Gebäude modernisieren, sie nachhaltiger und zugänglicher machen und gleichzeitig die Kundenerfahrung verbessern", so Sánchez laut dem spanischen Tourismusportal Hosteltur.
Herausforderungen durch Bauarbeiten
Zeitweise Schließungen seien während der Bauarbeiten unvermeidbar und machten 2025 zu einem "herausfordernden Jahr für das Unternehmen", räumt Sánchez ein. Dennoch sei die Investition in die Zukunft notwendig. Die Anzeichen stehen gut: Das vergangene Jahr war für Paradores wirtschaftlich erfolgreich. Die Kette erwirtschaftete Rekordeinnahmen von 347 Millionen Euro und erzielte mit rund 40 Millionen Euro den höchsten Gewinn ihrer Geschichte. Die durchschnittliche Auslastung lag mit 73,5 Prozent auf dem höchsten Niveau seit 20 Jahren. Eine Strategie zur Saisonverlängerung bewirkte laut Sánchez, dass selbst in den traditionell schwächeren Monaten zwischen Oktober und Mai eine Auslastung von 67,5 Prozent erreicht wurde.
Fokus auf internationale Gäste und MICE-Segment
Zwei zentrale Strategien sollen bei der Strategie der Kette im Fokus stehen: Der Ausbau des MICE-Segments und die Gewinnung internationaler Gäste. Das MICE-Geschäft habe bereits 2024 an Bedeutung gewonnen, mit einem Anstieg der gebuchten Zimmer in diesem Segment um acht Prozent auf 65.000. Man sehe hier weiteres Potenzial und wolle sich als Premium-Anbieter für Tagungen und Firmenevents positionieren, heißt es in einer Mitteilung.
Die internationale Expansion sei ein weiteres zentrales Ziel. Derzeit stammen nach Angaben der Kette die meisten Gäste aus Spanien, doch das Unternehmen will verstärkt Reisende aus Großbritannien, den USA, Frankreich und Deutschland ansprechen. Dabei setzt Paradores auf die Kombination aus historischem Erbe und nachhaltigem Tourismus. "Internationale Touristen wählen ihr Reiseziel nach kulturellem Erbe und Nachhaltigkeit aus. Beides bieten wir bei Paradores", erklärt die Paradores-Chefin.
Christian Schmicke