30. Juni 2024 | 15:16 Uhr
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Nach Polizeigewalt kommt Kenia nicht zur Ruhe

Die Unruhen in Kenia halten auch nach der Rücknahme der umstrittenen Steuergesetze an. Die Polizei schießt gezielt auf Demonstranten, mindestens 23 Menschen sollen dadurch bereits ums Leben gekommen sein. Ein Ende der Auseinandersetzung ist nicht in Sicht. Das Auswärtige Amt rät, Städte zu meiden, hat aber keine Reisewarnung erlassen.

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Zebras im Nationalpark vor den Toren Nairobis, wo die Polizei auf Demonstranten schießt

In Nairobi, Mombasa und anderen Städten Kenias komme es immer wieder zum Teil zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, schreibt das Auswärtige Amt. "Dabei werden auch Schusswaffen gegen die Demonstranten eingesetzt, ebenso Wasserwerfer und Tränengas; es kommt zu Verhaftungen. Es gab in den vergangenen Tagen Tote und Verletzte."

Weil weiteren Demonstrationen angekündigt seien, rät die Behörde zu Vorsichtsmaßnahmen. "Vermeiden Sie nicht notwendige Fahrten in Städten, in denen es zu gewaltsamen Protesten kommt. Bleiben Sie an einem sicheren Ort", heißt es in den Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amts. Und "Halten Sie sich von Regierungsgebäuden fern, auch außerhalb von Nairobi." Es gibt allerdings derzeit keine Reisewarnung und das Amt rät auch nicht von Reisen nach Kenia ab.

Vor allem junge Leute waren wegen eines Gesetzes für neue Steuern auf die Straße gegangen. Durch Polizeigewalt seien in der vergangenen Woche mindestens 23 Demonstranten getötet worden, berichtet das ZDF. Proteste habe es in über 30 Städten Kenias gegeben. Aktuell sei die Lage sehr angespannt, so ZDF-Reporter Alexander Glodzinski aus Nairobi.

Ein Ende der Unruhen scheint nicht in Sicht. Die Aktivisten haben laut Nachrichtenagentur Reuters für diese Woche neue Proteste angekündigt und rufen zu landesweiten Streiks auf. Sie fordern nun den Rücktritt von Präsident Ruto.

Indes versucht das Kenya Tourism Board, Reisende zu beruhigen und von Umbuchungen und Stornierungen abzuhalten. Alle Flughäfen sowie wichtigen Straßen und Zugstrecken seien offen und durch die Proteste nicht beeinträchtigt, heißt es in einem offiziellen Statement. In den touristischen Zielen und Attraktionen gebe es keinerlei Beeinträchtigungen.

Thomas Hartung

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