Kräftiger Gästezuwachs im Türkei-Tourismus
Die Zahl der Touristen in der Türkei ist in den ersten sechs Monaten des Jahres um knapp 14 Prozent auf 26 Millionen gestiegen. Aus Deutschland betrug der Gästezuwachs mit gut 2,5 Millionen Besuchern neun Prozent.
Die größte Besuchergruppe stellen die Russen mit rund 2,7 Millionen (+3%). Um satte 19 Prozent stieg die Zahl der Briten, die in die Türkei reisten. Sie erreichte nach Angaben des türkischen Tourismusministeriums die Marke von knapp 1,8 Millionen.
Interessant ist, dass die Einnahmen aus dem Tourismus mit einem Zuwachs um gut neun Prozent auf umgerechnet 22 Milliarden Euro in geringerem Maße wuchsen als die Besucherzahl. Das könnte darauf hindeuten, dass die Preise für Türkei-Reisen nach einem zuletzt kräftigen Anstieg ihren Zenit überschritten haben. Dafür spricht auch, dass sich Berichte mehren, nach denen Hotels, etwa an der türkischen Ägäis in der aktuellen Hauptsaison nur mittelmäßig ausgelastet sind. Der Wert liege nur zwischen 60 und 70 Prozent, berichtet die Taz, die zugleich über einen Anstieg der Hotelpreise um 50 Prozent gegenüber 2023 schreibt.
Schwierige Wirtschaftsbedingungen
Die Zahlen sind indes nicht ganz leicht zu interpretieren, da die Inflation in der Türkei aktuell bei irrwitzigen 70 Prozent lag. Das macht Hoteliers, vor allem aber auch der Bevölkerung das Leben schwer. Hinzu kommt, dass die Währungsparität zwischen der türkischen Lira und dem Euro diese Teuerung zuletzt aus der Sicht des Euro-Raums nicht mehr ausglich, weil der Wechselkurs praktisch gleich blieb.
Das Tourismusministerium meldet unterdessen auch beim Kulturtourismus Zuwächse. So sei die Zahl der Besucher in den Museen und historischen Stätten des Landes um zwölf Prozent auf fast 14 Millionen gestiegen. Die meistbesuchten Stätten waren dabei laut Ministerium Ephesus in İzmir, das Mevlana-Museum in Konya, Hierapolis und Pamukkale in Denizli sowie Göreme und Zelve/Paşabağları in Kappadokien/Nevşehir.
Christian Schmicke