Irland-Tourismus wächst trotz Preisdrucks weiter
Irlands Tourismus hat 2024 weiter zugelegt. Laut dem Central Statistics Office stieg die Zahl internationaler Gäste im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 6,6 Millionen. Die Einnahmen erhöhten sich um elf Prozent auf sechs Milliarden Euro. Die Zahl der Besucher wuchs um vier Prozent auf 463.000, die Ausgaben kletterten um acht Prozent auf 430 Millionen Euro.

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Die Cliffs of Moher zählen seit langem zu den Anziehungspunkten Irlands
Deutschland behauptet damit nach Angaben von Tourism Ireland seine Rolle als drittwichtigster Quellmarkt hinter den USA und Großbritannien. Irland ziehe nicht nur mehr Gäste an, sondern profitiere auch von steigender Wertschöpfung, heißt es weiter.
Mehr Flüge, mehr Betten
Die Erwartungen für 2025 sind optimistisch. Airlines bauen ihr Angebot aus: Lufthansa erhöht die Frequenz nach Cork und fliegt zusätzlich zwischen München und Dublin. Eurowings startet Ende März eine neue Verbindung von Stuttgart nach Dublin mit vier wöchentlichen Flügen. Die Sitzplatzkapazitäten auf Verbindungen aus Deutschland erreichen damit 76 Prozent des Niveaus von 2019. Im Sommer soll ein Anstieg auf 95 Prozent gegenüber dem Vorjahr folgen.
Derzeit bedienen vier Airlines Direktverbindungen von neun deutschen Flughäfen zu vier irischen Zielen: Aer Lingus, Lufthansa, Ryanair und Eurowings. Parallel steigt das Unterkunftsangebot: In der Republik Irland wuchs die Zahl registrierter Hotelbetten laut Tourism Ireland um sieben Prozent, in Nordirland um vier Prozent. Die zusätzliche Kapazität soll helfen, der wachsenden Nachfrage aus Deutschland gerecht zu werden.
Dublin begrenzt – Regionen wachsen
Während regionale Flughäfen und Nordirland deutlich wachsen, stößt der Flughafen Dublin an Kapazitätsgrenzen. Im Winter 2024/25 lag das Angebot bei 96 Prozent des Vorjahres. Die rechtliche Prüfung der Flughafenobergrenze wurde für den Sommer 2025 ausgesetzt. Regionen wie Cork oder Kerry gewinnen dadurch weiter an Bedeutung.
Cork wird als kulinarischer Hotspot positioniert und gilt als „Food Capital“ Irlands. Die Lage am Wild Atlantic Way macht die Stadt zudem zum attraktiven Ausgangspunkt für Natur- und Aktivreisen.
Kosten bleiben Thema
Die Branche bleibe angesichts steigender Kosten wachsam, heißt es in einer Mitteilung. Eine Studie von Tourism Ireland zeigt indes, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis im Ausland unterschiedlich wahrgenommen wird. US-Gäste bewerten es positiver als Reisende aus Großbritannien oder dem Festland Europas. Der US-Quellmarkt gilt europaweit als wenig preissensibel. Dennoch sieht Tourism-Ireland-Chefin Alice Mansergh in den gestiegenen Ausgaben ein wichtiges Signal: "Das Wachstum ist für die Tourismusbranche in einer Zeit, in der die Kosteninflation die Margen knapp werden lässt, von entscheidender Bedeutung."
Christian Schmicke