Ecuador verhängt Ausnahmezustand
Nach den tödlichen Schüssen auf den Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio in Ecuador hat Präsident Guillermo Lasso den Ausnahmezustand für das gesamte Land verhängt. Die Maßnahme soll für 60 Tage gelten. Reisen in das südamerikanische Land können indes weiter stattfinden.
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Ecuador, hier der Vulkan Chimborazo, ist trotz Ausnahmezustands weiter bereisbar
Der Ausnahmezustand soll Sicherheitskräften größeren Spielraum bei der Gewährleistung der Sicherheit und der ordnungsgemäßen Durchführung der für den 20. August vorgesehenen Wahlen ermöglichen. Villavicencio war am Mittwoch nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito durch Schüsse getötet worden, als er ein Auto bestieg. Ein Tatverdächtiger sei bei dem Schusswechsel vor Ort schwer verletzt festgenommen worden und auf dem Weg in ein Krankenhaus gestorben, heißt es in lokalen Medien.
Ecuador kämpft seit einiger Zeit mit einer deutlichen Zunahme von Gewalt. Die Mordrate von 25 Tötungsdelikten je 100.000 Einwohnern im vergangenen Jahr war laut FAZ die höchste in der Geschichte des Landes und überstieg sogar die von Mexiko und Brasilien. Die Regierung macht vor allem Drogenhändler für die Gewalt verantwortlich.
Auf den Tourismus hat die Situation offenbar nur begrenzte Auswirkungen. So berichtet etwa Studienreisespezialist Studiosus, nach dem derzeitigen Stand könnten Ecuador-Reisen derzeit ohne Einschränkungen durchgeführt werden. Man vermeide größere Menschenansammlungen und Protestkundgebungen und beobachte die weitere Entwicklung der Lage aufmerksam. Auch das Auswärtige Amt sah sich bis Donnerstagnachmittag nicht zu einer Aktualisierung seiner Reise- und Sicherheitshinweise veranlasst.