Deutscher Mallorca-Urlauber stirbt bei Balkon-Sturz
Ein 23-jähriger Deutscher ist am Montagabend aus dem zwölften Stock des Hotels Pabisa Bali in Playa de Palma gestürzt. Beim Aufprall auf dem Dach der ersten Etage zog er sich tödliche Verletzungen zu. Nach Auswertung der Überwachungsvideos aus dem Hotel erhärtet sich der Verdacht, dass der 23-Jährige unter Drogen- oder Alkoholeinfluss gestanden habe könnte. Auf den Bildern ist zu sehen, wie der Mann stark schwankend über das Geländer seines Zimmers im zwölften Stock steigt. Über dem Abgrund hält es sich zunächst mit beiden Armen am Geländer fest, lässt dann los und stürzt in die Tiefe. Das berichtet die Mallorca-Zeitung unter Berufung auf die örtliche Polizei. Aussagen von Zeugen, wonach der junge Mann vor seinem Absturz Klimmzüge am Balkongeländer gemacht hätte, bestätigte die Polizei nicht.
Das Hotel liegt am Carrer Pare Bartomeu Salvà, auch bekannt als Schinkenstraße. Dort war das Opfer wohl erst kurz vorher gemeinsam mit zwei Freunden abgestiegen. Ganz in der Nähe war es gegen 16 Uhr am selben Tag zu einem weiteren Vorfall gekommen: Ein junger Mann verletzte sich beim Klettern an einer Hotelfassade am Knie.
Es handelt sich bereits um den achten tödlichen Absturz in diesem Jahr, das sind mehr als je zuvor. Bei etlichen weiteren Stürzen kamen die Opfer mit dem Leben davon. Die meisten stammen aus Großbritannien. Ob sie beim "Balconing", wie die Mutprobe des Balkonkletterns genannt wird, verunglückten, lässt sich nicht zweifelsfrei sagen. Gesichert ist allerdings, dass fast immer (in 96 Prozent der Balkonstürze) Alkohol oder Drogen mit im Spiel waren. Es gibt eine Studie aus dem Jahr 2017, die das bestätigt. Der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit wurde auf Mallorca in diesem Jahr stark eingeschränkt. Geholfen hat das offenbar nicht.
AF