Auswärtiges Amt verschärft Reisehinweis für Bolivien
Das Auswärtige Amt rät ab sofort von "nicht erforderlichen Reisen" in das Land ab. Nach dem Rücktritt von Boliviens Präsidenten Evo Morales am 10. November komme es zu Vandalismus und Plünderungen. Derweil hat Studiosus Bolivien-Reisen gestrichen beziehungsweise werden Rundreisen umgeroutet.
Das Auswärtige Amt begründet die Verschärfung des Reisehinweises für Bolivien damit, dass weitere Unruhen insbesondere in größeren Städten nicht auszuschließen seien. Aufgrund von Straßenblockaden und Streiks gebe es landesweit erhebliche Einschränkungen bei Überlandreisen, etwa von und nach La Paz, Santa Cruz, Cochabamba, Oruro, Potosí, Sucre, Tarija und Trinidad. Teilweise seien auch die Zufahrtsstraßen zu den Flughäfen blockiert und Grenzübergänge nach Argentinien, Brasilien, Chile und Peru vorübergehend geschlossen.
Studiosus bietet kostenlose Stornos bis zum 15. November
Darauf hat mit Studiosus nun der erste Veranstalter reagiert. Auf seiner Website teilt der Studienreisespezialist mit, dass man ab sofort und bis zu einer dauerhaften Lage-Entspannung keine Aufenthalte in Bolivien mehr anbiete. Dies betreffe auch die nächsten Südamerika-Rundreisen mit Start am 13. und 20. November, deren Routen so verändert werden, dass sie nicht in Bolivien Station machen. Wegen der Änderung des Reiseverlaufs können Kunden ihre gebuchten Reisen mit Abreise bis zum Jahresende, bei denen ein Bolivien-Aufenthalt geplant war, bis zum 15. November kostenlos umbuchen oder stornieren.
Lage in Bolivien ist chaotisch
Seit dem Rücktritt von Morales treiben Banden im Land ihr Unwesen, die nun vom Militär aufgehalten werden sollen. "Die Soldaten werden gemeinsam mit der Polizei Operationen durchführen, um Blutvergießen und Trauer zu verhindern", zitiert die "Tagesschau" den Kommandeur der Streitkräfte, Williams Kaliman. Man wolle "angemessene Gewalt" anwenden gegen Vandalen-Gruppen, die Schrecken unter der Bevölkerung verbreiteten. Derweil ist Morales ins Asyl nach Mexiko ausgeflogen worden.