Amsterdam erklärt die Stadt zum Sperrgebiet für neue Hotels
Die Stadt Amsterdam verschärft ihren Kampf gegen Overtourism und verbietet künftig den Bau neuer Hotels, indem sie die gesamte Stadt zu einem Sperrgebiet für neue Beherbergungsbetriebe erklärt. Neubauten wird es nur noch geben, wenn stattdessen ein bestehendes Hotel geschlossen und die Bettenzahl nicht erhöht wird.
Zur Begründung heißt es, dass die Marke von zwanzig Millionen Übernachtungen pro Jahr, die als künftige Obergrenze für die maximale Anzahl an Übernachtungsgästen definiert wurde, bereits im Jahr 2023 mit 20.665.000 Übernachtungen überschritten worden sei. "Deshalb ergreift der Rat jetzt zusätzliche Maßnahmen, um zu verhindern, dass die Zahl der touristischen Übernachtungen noch weiter ansteigt", erklärt die Stadtverwaltung die drastische Maßnahme. Immerhin, bereits genehmigte Hotel-Neubauten können noch umgesetzt werden.
Die Entscheidung der Stadt gegen die Hospitality-Wirtschaft ist ein weiterer Schritt in einer langen Liste zur Eindämmung zusätzlicher Touristen. Fast gleichzeitig wurde bekannt, dass die Anzahl der Anlaufgenehmigungen für Flusskreuzfahrt-Schiffe bis zum Jahr 2028 halbiert werden soll. Auch Hochsee-Kreuzfahrtschiffe dürfen perspektivisch nicht mehr das Terminal am Stadtzentrum nutzen, stattdessen soll ein neues Terminal außerhalb des Zentrums entstehen.
Weiterhin hat die Stadtverwaltung bereits eine Erhöhung der Touristensteuer beschlossen. Seit diesem Jahr beträgt die Tourismusabgabe bei einem Übernachtungspreis von 175 Euro 21,80 statt 15,25 Euro pro Nacht, ein absoluter Rekordwert in Europa. Stärker beschränkt werden soll auch die Vermietung von Ferienwohnungen, die nicht mehr als 30 Nächte pro Jahr vermietet werden dürfen, es sei denn, es liegt eine spezielle Genehmigung vor.
Pascal Brückmann