21. Januar 2025 | 09:39 Uhr
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Caravaning-Markt bleibt auf Wachstumskurs

2024 wurden in Deutschland 96.392 Caravans und Reisemobile neu zugelassen, meldet der Caravaning Industrie Verband (CIVD). Damit bewegt sich die Branche weiterhin über dem Niveau der Vorkrisenjahre. Mit einem Umsatz von rund 15,1 Milliarden Euro verfehlte sie den Rekordwert des Vorjahres, erzielte aber das zweitbeste Umsatzergebnis ihrer Geschichte.

Camper

74.718 Camper wurden im vergangenen Jahr neu zugelassen

Nach den Rekordergebnissen der ersten Corona-Jahre bewegen sich die aktuellen Neuzulassungszahlen weiterhin auf hohem Niveau. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 96.392 der Freizeitfahrzeuge neu zugelassen – ein Plus von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und das drittbeste Ergebnis in der Geschichte der Branche. Die Zahl umfasst sowohl Caravans, also Wohnanhänger, als auch Reisemobile, also Vans. Mit 74.718 Neuzulassungen in den vergangenen zwölf Monaten übertraf das Wohnmobilsegment das Vorjahresergebnis deutlich um 9,1 Prozent. Die Caravan-Neuzulassungen liegen mit insgesamt 21.674 Einheiten (-1%) knapp unter dem Vorjahresergebnis.

Markt für gebrauchte Fahrzeuge boomt

Neben den Neuzulassungen verzeichnete die Branche im vergangenen Jahr insgesamt 187.219 Besitzumschreibungen, also Verkäufe gebrauchter Freizeitmobile – ein Plus von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Wachstum trugen beide Fahrzeugsegmente bei: 106.631 gebrauchte Vans (+8,6%) und 80.588 Caravans (+1,6%) wechselten 2024 den Besitzer.

Insgesamt liefen im vergangenen Jahr 118.641 Freizeitfahrzeuge (-16,4%) bei deutschen Herstellern vom Band. Davon wurden 46.490 Fahrzeuge (-15,8%) ins Ausland exportiert. Die Produktion von Wohnmobilen lag mit 84.742 Einheiten um 12,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Davon wurden 31.041 (-9,1%) ins Ausland geliefert. Die Caravan-Produktion verzeichnete mit 33.899 Einheiten ein Minus von rund 24 Prozent, davon gingen 15.449 (-26,7%) in den Export.

Branche in Schwierigkeiten

Laut CIVD standen die Hersteller von Vans und Caravans in den vergangenen Jahren vor großen Herausforderungen: Die Folgen der Pandemie und des Ukraine-Krieges hätten zu massiven Produktionsstörungen, insbesondere durch stockende Lieferketten im Reisemobilbereich, geführt. Die eingeschränkten Kapazitäten hätten dazu geführt, dass weniger Fahrzeuge produziert und ausgeliefert worden seien als ursprünglich geplant.

Im Laufe der letzten 24 Monate hätten sich die Produktionsbedingungen dann spürbar stabilisiert, vor allem durch die verbesserte Verfügbarkeit von Wohnmobil-Chassis. Dies habe zunächst zu einem deutlichen Anstieg der Produktionszahlen und einem raschen Aufbau der Lagerbestände bei den Händlern geführt. Im Laufe des Jahres 2024 sei der Markt dadurch von einer Phase der Angebotsknappheit in eine Phase des temporären Überangebots an Fahrzeugen übergegangen.

Kapazitäten vorübergehend zurückgefahren

Als Reaktion auf diese Entwicklung hätten einige Fahrzeughersteller ihre Produktion vorübergehend angepasst, indem sie unter anderem die Produktionszahlen reduziert oder die Produktion vorübergehend eingestellt hätten. Diese Maßnahmen zeigten bereits sichtbare Erfolge, so der CIVD. Sowohl die anhaltend hohen Neuzulassungszahlen als auch die zahlreichen Besitzumschreibungen unterstreichen nach seiner Einschätzung die positive Entwicklung. Der Fahrzeugbestand im Handel reduziere sich zunehmend und werde sich voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 normalisiert haben.

2024 hat die deutsche Caravaningbranche dem Verband zufolge einen Jahresumsatz von rund 15,1 Milliarden Euro erzielt. Dies entspreche einem Rückgang von rund sechs Prozent gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres, der auf die geringere Produktion zurückzuführen sei. Dennoch habe die Branche erst zum zweiten Mal die 15-Milliarden-Euro-Marke überschritten.

Christian Schmicke

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