20. Januar 2023 | 15:55 Uhr
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Wie TUI Booking & Co. Konkurrenz machen will

Der Konzern lanciert ein Hotel-only-Angebot, das im ersten Schritt in Schweden ausgerollt worden ist. Im Laufe des Jahres soll es auch für den deutschen Markt und den hiesigen Reisebürovertrieb freigeschaltet werden.

TUI SE

Hotelangebote werden über die TUI-Website ähnlich dargestellt wie bei Booking & Co. 

15.000 Hotels in 50 Zielgebieten sind im ersten Schritt über die neue TUI-Hotelplattform in Schweden buchbar. Im kommenden Monat sollen weitere nordische Märkte hinzukommen, im Laufe des Jahres dann alle wesentlichen Quellmärkte. Wie TUI-Chef Sebastian Ebel am Freitag erklärte, könnte das Hotelangebot bis dahin auf rund 100.000 Unterkünfte wachsen.

Wer die schwedische TUI-Seite aufruft und auf das Nur-Hotel-Angebot geht, findet ein Bild vor, das von den großen Hotelportalen vertraut ist. Rechts eine Karte, daneben die Hotels mit Foto und Eckpreisen und am linken Rand Filterfunktionen. Das ist kein Zufall: So wie Booking & Co. immer mehr komplette Reisepakete anbieten, will TUI künftig auch in ihrem Segment eine Rolle spielen.

Anpassung an die Platzhirsche im Hotelvertrieb

Die Hotelangebote können entweder mit einer weiteren Leistung, wie einem Flug, verknüpft und damit zu dynamisch paketierten Pauschalreisen gebündelt oder einzeln gebucht werden. Wie in der Sparte üblich, haben Kunden die Wahl zwischen Tarifen mit flexiblen Stornomöglichkeiten und solchen ohne Rücktrittsmöglichkeit.

TUI-Chef Sebastian Ebel unterstreicht, dass die Nur-Hotel- und Nur-Flug-Angebote, die der Veranstalter bei gleichzeitiger Buchung zu Pauschalreisen bündelt, das klassische, auf dem frühzeitigen Einkauf von Kontingenten basierende Geschäft nicht ablösen, sondern ergänzen solle. Deshalb sollen im Nur-Hotel-Bereich neben Häusern, die TUI ohnehin unter Vertrag hat, viele neue Unterkünfte auftauchen, die bislang nicht über TUI buchbar waren.

Wachstum durch breiteres Angebot

TUI wolle mit dem zusätzlichen Angebot der vorhandenen Kundschaft und den Reisebüros neue Angebote machen, aber auch Neukunden gewinnen, sagt der CEO. Es gehe um "profitables Wachstum in derselben Kostenstruktur". Die Margen seien übrigens bei Einzelleistungen und dynamisch paketierten Reisen größer als im klassischen Pauschalreisesegment, so Ebel. Wohl wissend, dass es in dem Segment starke Marktführer gebe, werde die Strahlkraft der Marke zusammen mit der breiten Vertriebsbasis, TUI zusätzliche Marktanteile in den wesentlichen Märkten verschaffen, glaubt der Konzernchef. Auch für die Reisebüros, die das Angebot über ihre normalen Kanäle buchen könnten, sei das erweiterte, einfach buchbare Produktportfolio attraktiv.

Christian Schmicke

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