26. Oktober 2023 | 07:00 Uhr
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Wie es bei Schmetterling nach dem QTA-Austritt weitergeht

Das Führungsduo der Reisebürokooperation Schmetterling spielt offenbar befreit auf nach dem QTA-Austritt und stellt die Weichen für die Zukunft. Anya Müller-Eckert (links) und Ömer Karaca (rechts) sprechen im Interview mit Counter vor9 über die Expansion im In- und Ausland, den Stand der Verhandlungen mit den Veranstaltern und Zulauf durch RTK-Büros.

Schmetterling Müller Eckert Anya Karaca Ömer Foto Schmetterling

Das Schmetterling-Führungsduo Anya Müller-Eckert und Ömer Karaca sieht das Unternehmen gut aufgestellt

"Der Unternehmer, der bei uns ist, muss sich wohlfühlen", sagt Schmetterling-CEO Ömer Karaca und die hohe Teilnehmerzahl der Jahrestagung 2023 spreche für sich. Denn in Özdere nahe Izmir kamen rund 500 Touristiker zusammen, darunter 390 Reisebürobetreiber oder -inhaber. Künftig wolle man das Format fortsetzen, stellt Chefin Anya Müller-Eckert klar. "Bereits im vergangenen Jahr haben wir beschlossen, dass wir künftig alljährlich eine eigene Tagung durchführen wollen. Unabhängig von dem, was bei der QTA stattfindet", sagt Karaca.

Zweistelliger Zulauf an RTK-Büros
Die Zeichen stehen auf Wachstum bei der Reisebürokooperation, "obwohl wir mit Corona viele Mitglieder verloren haben – ob Wechsler oder Reisebüroschließungen." Mit den Rückkehrern zählt Schmetterling aktuell rund 2.000 Vertriebsstellen bundesweit. Im Zuge der Datenaffäre habe es auch Zulauf von RTK-Büros gegeben, was sich im zweistelligen Bereich bewege, sagen Karaca und Müller-Eckert unisono. Die genauen Zahlen wolle die Kooperation in Kürze kommunizieren, das Geschäftsjahr habe ja gerade erst begonnen.

Schmetterling International hat 4.100 Vertriebsstellen in Europa
Neben den deutschen Vertriebsstellen ist die Kooperation in Belgien, Niederlande, Polen, Tschechien, Slowenien, Slowakei, Ungarn und Österreich sowie nur marginal in Serbien und der Schweiz vertreten. In der Schweiz "tun wir uns schwer, auch wenn wir da ein paar Vertriebsstellen haben." Die befinden sich jedoch eher im Grenzgebiet, denn drei Sprachen im Land und die eigene Währung seien ein Hindernis. "In Polen haben wir die größte Gruppe außerhalb Deutschlands, dort gibt es Muttersprachler als Ansprechpartner. In kleineren Märkten bedienen wir die Mitglieder auf Englisch aus einer Zentrale", so Karaca.

So komme Schmetterling europaweit aktuell auf rund 4.100 Vertriebsstellen. Die Expansion habe das Unternehmen während Corona natürlich pausieren lassen, der Fokus lag auf der Sicherung des Kerngeschäfts in Deutschland. "In den nächsten Jahren nehmen wir uns wieder Ziele im Ausland vor", kündigt Geschäftsführer Karaca an. Derzeit stünden die Verhandlungen mit den Veranstaltern an oberster Stelle der Agenda.

Einkauf von der RTK ins Haus geholt
"Es kommen ja jetzt die Einkaufsgespräche und Verhandlungen mit Veranstaltern", sagt Müller-Eckert zur neuen Arbeitsteilung im Unternehmen nach QTA-Austritt und Beförderung von Ömer Karaca zum CEO. "Bisher war Ömer als Geschäftsführer für die operativen Bereiche bei uns verantwortlich. Jetzt übernimmt er zusätzlich die Reisebürokooperation und somit auch den Einkauf. Bei ihm laufen die Fäden zusammen", sagt die Tochter des Gründers Willi Müller. Der Einkauf sei zuvor an die RTK ausgelagert gewesen, "die haben für uns bisher den Einkauf übernommen". Nun mache Karaca das, weil er gut vernetzt sei und ein exzellenter Einkäufer und Gesprächspartner.

Keine Deadline für die Verhandlungen
Zum Stand der Verhandlungen mit Leistungsträgern will das Schmetterling-Führungsteam nicht zu viel verraten. Da die Reisebüros natürlich wissen wollten, wie es weitergehe, wurde ihnen bereits mitgeteilt, dass rund 90 Prozent der Agenturverträge 1:1 wie im Vorjahr weitergeführt werden. "Wir verhandeln aktuell ja nur das On top zur eigentlichen Provision. Und da können wir sicher mitteilen, dass sie im neuen Geschäftsjahr nicht schlechter fahren als zu QTA-Zeiten", sagt Karaca. "Bis Ende November wollen wir möglichst alle Verträge unter Dach und Fach haben. Jedoch gibt es keine Deadline, denn die Verträge sind alle rückwirkend gültig," sagt Karaca. Wenn die Gespräche rum seien, werde das kommuniziert. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass vorher nicht zu veröffentlichen."

Sabine Schreiber-Berger

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