20. Oktober 2023 | 07:00 Uhr
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Wie Atmosfair den Senfbauern in Rajasthan hilft

Was passiert eigentlich mit dem Geld, das Kunden für die Kompensation ihrer Flüge bezahlen? Am Beispiel des indischen Bundesstaats Rajasthan lässt sich prima zeigen, was die Kompensation bewirkt. Wie Umwelt und die Senfbauern davon profitieren, das erklärt Euch Reisebürocoach Saskia Sanchez in einer neuen Folge unserer Umweltserie.

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Wenn der Senf blüht, liegt fast ganz Rajasthan unter einer gelben Decke. In dem trockenen indischen Bundesstaat ist Senf eine der wenigen für das Klima geeigneten Pflanzen, die Indern wie Mohan Chaudry die Möglichkeit gibt, als Landwirt Geld zu verdienen. Vier Monate nach der Aussaat ist die Senfpflanze reif und geerntet. Nach einer Woche trocknen, dann können die Stängel gedroschen werden. Mohan verkauft die Senfkörner an einen Bratölhersteller, ein Teil der Erntereste geht an das Biomassekraftwerk in Tonk und einen Rest behält er, um ihn als Dünger für seine Felder zu nutzen.

Früher verbrannten die Bauern alle Ernteabfälle auf dem Feld, weil mit den übriggebliebenen Stoppeln nichts anzufangen war. Städte in Agra und Jaipur bekamen dann tagelang vor lauter Rauch den Himmel nicht zu sehen. Nun verkaufen rund 3.000 Bauern im Umkreis von 50 Kilometern ihre Erntereste. Sie fahren mit Traktoren meist zu einer Sammelstelle, wo ihre oft meterhohen riesigen Behältnisse gewogen werden und sie für ihre Ladung sofort Geld erhalten. Mohans Verdienst ist dadurch um 40 Prozent höher als früher. Von dem Erlös hat er sich ein weiteres Feld gekauft, sein Wohnhaus erweitert und kann seiner Familie ein wenig mehr Wohlstand bieten.

Seit einigen Jahren besteht das Kraftwerk und hat viele Arbeitsplätze in der Region geschaffen und die Lebensbedingungen der Bevölkerung erheblich verbessert. Der lokale Energieanbieter investiert in Schulen, finanziert Wasseraufbereitungsanlagen und Schulbusse und übernimmt für einkommensschwache Familien das Schulgeld. Durch die Biomasse als Energieträger werden rund 50.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Die Turbine, angetrieben von Wasserdampf, versorgt zuverlässig 30.000 Haushalte mit Strom. 

Es profitieren alle auf verschiedenen Ebenen: bessere Luftverhältnisse in Agra und Jaipur; höheres Einkommens durch Verkauf der Ernteresten, dadurch mehr Geld für die Familien für Bildung und bessere Wohnmöglichkeiten. Und was hat das mit Tourismus zu tun? Atmosfair unterstützt die Biogasanlage mit dem Geld aus den Kompensation von Flügen.

Du hast Anregungen, Kritik oder eine gute Idee fürs Klima? Dann schreib' uns: redaktion@gloobi.de

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Saskia Sánchez ist freiberufliche Trainerin und Dozentin in der Tourismusbranche. Sie hat über 30 Jahre Erfahrung am Counter und arbeitete unter anderem für TUI, Windrose und Atmosfair. Auf einer Inforeise durch Namibia 2012 wurde sie Fan von nachhaltigem Tourismus und Klimaschutz, seitdem macht sie sich für das Thema stark.
 

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