15. Juni 2023 | 14:53 Uhr
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Wer mit Green werben will, muss das bald beweisen

Werbung will Produkte und Dienstleistungen in einem guten Licht darstellen. Weil das den Menschen wichtig ist, fallen dabei immer öfter auch Aussagen zur Nachhaltigkeit. Die sind allerdings oft durch nichts gerechtfertigt. Diesem Greenwashing will die EU nun einen Riegel vorschieben. Was es damit auf sich hat, erklärt Euch Reisebürocoach Saskia Sanchez in einer neuen Folge unserer Umweltserie.

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Ist Euch auch schon mal die Werbung von Shell aufgefallen, in der behauptet wird, für einen Aufpreis von 1,1 Cent pro Liter Kraftstoff könne man CO2-neutral Auto fahren? Zum einen geht Shell nicht genau darauf ein, wie das tatsächlich funktionieren soll, zum anderen würde das bedeuten, dass all die Anstrengungen etwa für Elektromobilität völlig unnötig wären. Wie absurd! 

Solchen Greenwashing-Kampagnen will die EU mit der Green Claims Richtlinie nun ein Ende machen. Die Entscheidung soll noch dieses Jahr fallen, dass zukünftig Unternehmen und deren Produkte, die damit werben klimaneutral, klimafreundlich, CO2 neutral, plastikfrei, gut für die Umwelt oder sogar klimapositiv zu sein, dies wissenschaftlich belegen müssen.  

Für Marketingkampagnen genutzte unklare Begriffe, wie grün, bio oder umweltfreundlich wären damit ebenfalls Geschichte. Einzelne positive wirkende Aussagen zum Beispiel "mit Heu-Anteil" dürfen nur noch dann getroffen werden, wenn sie den Großteil des Produktes betreffen, nicht nur einen geringen Anteil. Auch abstruse und irreführenden Werbeaussagen wie "vegan" bei Mineralwasser wären verboten. Auch Bilder von Autos und Flugzeugen, deren Abgase als Blumen gekennzeichnet sind und somit unschädlich suggerieren, dürfte es dann nicht mehr geben.

Wer auf solche irreführenden und falschen Aussagen trifft, kann dies jetzt schon melden, zum Beispiel an Greenpeace oder die Deutsche Umwelthilfe, die jährlich den Goldenen Geier für die dreisteste Umweltlüge vergibt. Im Jahr 2022 ging der Preis übrigens an Shell.

Du hast Anregungen, Kritik oder eine gute Idee fürs Klima? Dann schreib' uns: redaktion@gloobi.de

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Saskia Sánchez ist freiberufliche Trainerin und Dozentin in der Tourismusbranche. Sie hat über 30 Jahre Erfahrung am Counter und arbeitete unter anderem für TUI, Windrose und Atmosfair. Auf einer Inforeise durch Namibia 2012 wurde sie Fan von nachhaltigem Tourismus und Klimaschutz, seitdem macht sie sich für das Thema stark.
 

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