Was Ihr über Europas grünste Metropole wissen solltet
Kopenhagen ist die Fahrradhauptstadt Europas und wie kaum eine andere Stadt beim Klima- und Umweltschutz engagiert dabei. Die grünen Ambitionen machen die dänische Metropole immer attraktiver für Besucher. Was Eure Kunden dort Tolles erwartet und was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat, erklärt Euch Reisebürocoach Saskia Sanchez in einer neuen Folge unserer Umweltserie.
Wer die Stadt zum ersten Mal erkundet, kann dies gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Kein Kopenhagener wohnt mehr als 350 Meter entfernt von der nächsten Haltestelle und die noch neue Metro fährt fahrerlos, teils alle drei Minuten. Wer es sportlicher mag: An fast jeder Ecke kann sich günstig ein Rad geliehen werden, oder vorab ein E-Bike mieten, zum Beispiel über ListnRide.
In der Fahrradhauptstadt hat sich ein Netzwerk aus Unternehmen, die Cycling Embassy, formiert. Diese bieten auch Fahrradtouren an, wenn sie nicht gerade die Belange der Radler in Politik und Wirtschaft vertreten. Man kann gespannt sein, wie die Stadt sich weiter vom Autoverkehr entschleunigt, wenn die für Radwege und Infrastruktur geplanten 200 Millionen Euro umgesetzt wurden.
Eher überrascht sind die meisten Kopenhagen-Besucher davon, dass Dank strenger Umweltschutzauflagen es sich mittlerweile im ehemaligen Frachthafen durchs Hafenbecken kraulen lässt. An anderer Stelle kann man auf dem begrünten Dach der Müllverbrennungsanlage wandern, oder die eigene Carving Technik bei der Skiabfahrt auf der dort befindlichen künstlichen Piste üben.
Kulinarisch ist Kopenhagen ein Top-Foody-Spot. Jahrelang war das Sternerestaurant Noma an der Spitze der Bucket-List von Gourmets weltweit und in diesem fruchtbaren Umfeld hat sich eine große Bio-Food Community etabliert, die an jeder Ecke schmackhafte, häufig dänisch inspirierte Küche anbietet.
Vom gustatorischen Erlebnis zum visuellen: Von 2023 bis 2026 ist die Stadt World Capital of Architecture. Zu den Highlights aller Architekturfans gehört unbedingt der Besuch der Oper, einem sehr modernen, aber auch umstrittenen Gebäude direkt am Hafen, der als Schwarzer Diamant bekannten königlichen Bibliothek, oder dem Wohnviertel 8Tallet. Einen guten Rundumblick über die Stadt bekommt man vom DAC, dem Dachgartencafé im Bloc. Auch für Design und Mode sind die Dänen bekannt. Im Designmuseum präsentieren sich zeitlose Stilikonen und man bekommt Lust die eigenen vier Wände umzugestalten.
Apropos vier Wände: Fast zwei Drittel der Hotels in Kopenhagen verfügen über ein nachhaltiges Zertifikat. Zum Beispiel die eher klein und überschaubaren Guldsmeden-Häuser, das zentrale 71 Nyhavn und für Szenegänger das Coco in Vesterbro. Klimafreundlich anreisen geht per Rad, über den hervorragend ausgebauten Berlin-Kopenhagen Radweg, mit Flixbus ab allen deutschen Großstädten, oder bequem mit dem Nachtzug ab Hamburg. God rejse!
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Saskia Sánchez ist freiberufliche Trainerin und Dozentin in der Tourismusbranche. Sie hat über 30 Jahre Erfahrung am Counter und arbeitete unter anderem für TUI, Windrose und Atmosfair. Auf einer Inforeise durch Namibia 2012 wurde sie Fan von nachhaltigem Tourismus und Klimaschutz, seitdem macht sie sich für das Thema stark.