Was ein Reisebüro mit der Aida-Showkabine alles erlebt hat
Für zwei Wochen im Mai hat Aron Stiefvater (Foto) vor seinem Reisebüro Kaffee und Kreuzfahrt im südbadischen Weil am Rhein eine Aida-Showkabine präsentiert. Im Gespräch mit Counter vor9 erzählt er, was er dabei alles erlebt hat und welche Hürden es zu nehmen gab.
Reisebüro Stiefvater
Aron Stiefvater mit Aida-Maskottchen Dodo vor der Showkabine
"Wir sind sehr stolz, dass Aida Cruises unser Familienunternehmen als Partner für ganz Südbaden ausgesucht hat", sagt Aron Stiefvater vom gleichnamigen Reisebüro in Weil am Rhein, Lörrach und Freiburg im Breisgau. "Bisher stand die Kabine in Berlin, Hamburg oder auf dem Maimarkt in Mannheim". Der Standort vor dem hauseigenen Büro Kaffee und Kreuzfahrt sei gut geeignet gewesen, um potenzielle Kunden der Region sowie aus Frankreich und der Schweiz anzuziehen.
"Alles rund um die Marketing-Aktion war ein Klacks gegen die Organisation zur Anlieferung der Aida-Showkabine", erzählt Stiefvater. Man müsse zahlreiche Bürokratiehürden nehmen. Doch das habe sich im Rückblick auf zwei Wochen Action und Events auf jeden Fall gelohnt.
Behörden, Genehmigungen und Schwertransport
Die Umsetzung der Aktion habe vom ersten Kontakt bis zur Eröffnung etwa sechs Monate gedauert. "Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber wir haben uns zunächst mit der Stadt in Verbindung gesetzt, ob es generell möglich wäre, hier so etwas umzusetzen", sagt der Touristiker. "Dann mussten Feuerwehr und Brandschutz checken, ob Rettungswege noch befahrbar sind." Den größten Aufwand jedoch habe der Transport der 10x3 Meter großen Aida-Kabine verursacht, die 4,5 Tonnen wiege und auf einem 25 Tonnen schweren LKW mit Kran angeliefert werde. "Die Straßen in Innenstädten sind nur auf maximal 16 Tonnen ausgelegt", sagt Stiefvater weiter.
Agentur mit ins Boot geholt
Als das alles sicher geregelt war, kam die Planung der Aktionen rund um die Showkabine. "Dabei haben wir uns für das Marketing Hilfe von einer Agentur geholt, denn es wurde täglich etwas auf unseren Accounts gepostet", erzählt der Unternehmer. Zudem habe Reisebüro Stiefvater ein großes Gewinnspiel aufgelegt, bei dem Teilnehmer eine Kurzreise mit Aida sowie Guthaben für Buchungen und Frühstücksgutscheine gewinnen konnten. Für die Betreuung der Gäste in der Aida-Kabine in den Öffnungszeiten 9 bis 18 Uhr sei eine Hostess engagiert worden, die vorher intensiv mit Produktwissen gebrieft wurde. Die Personaldecke erlaube es nicht, jemanden zwei Wochen aus dem Tagesgeschäft raus zu ziehen.
Mitarbeiterfest als Dankeschön
Um die Aktion vorab zu bewerben, wurden Anzeigen in überregionalen Zeitungen geschaltet sowie in Abstimmung mit der Agentur auf Instagram, Facebook sowie Whatsapp, im eigenen Newsletter und auf der Videoleinwand im Reisebüro getrommelt. Die Aktion mit der Showkabine sei ohne Extraeinsatz des Teams aber nicht umsetzbar gewesen. So habe es zahlreiche Events gegeben, die von Mitarbeitern im Wechsel betreut wurden – natürlich auch mal abends und am Wochenende. "Als Dankeschön für den Einsatz veranstalten wir in zwei Wochen ein großes Grillfest für alle Mitarbeiter und deren Familien. Wir schauen gemeinsam Fußball und feiern zusammen, das haben wir uns dann auch verdient", sagt Stiefvater, der froh ist über den guten Zusammenhalt im Team.
Aktionswochen mit Showkabine "Investition in die Zukunft"
Unter dem Strich koste so eine zweiwöchige Aktion etwa 50.000 Euro, für Aida und Reisebüro zusammengenommen. Die Marketing-Aktion sei eine Investition in die Zukunft, denn "Kreuzfahrt ist hier bei uns nicht Haupturlaubstreiber Nummer 1, sehr viele Menschen haben noch keine Hochseereise unternommen". Die Kabine sei ein echter Anziehungspunkt gewesen, auch für Tagestouristen aus der Schweiz und Frankreich.
Sabine Schreiber-Berger