21. September 2023 | 15:57 Uhr
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Was Atmosfair mit Biogasanlagen in Nepal zu tun hat

Unter den zahlreichen Klimaschutzprojekten sind die Biogasanlagen in Nepal ein gutes Beispiel dafür, was mit Spendengeldern erreicht werden kann. In die Projekte fließen auch viele Mittel aus der Kompensation von Flügen. Warum das sinnvoll ist und wie es dem Klima hilft, erklärt Euch Reisebürocoach Saskia Sanchez in einer neuen Folge unserer Umweltserie.

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Obwohl sich nur ein kleiner Teil des Bodens überhaupt für den Anbau von Obst und Gemüse eignet und zudem eine große Abhängigkeit vom Monsun besteht, haben die Menschen in Nepal kaum eine andere Möglichkeit, als von der Landwirtschaft und ein wenig Viehzucht zu leben. Um die Grundversorgung zu sichern, wird daher auch auf ungeeigneten Böden angebaut und Wald gerodet. 

Nepal, als eines der ärmsten Länder Südasiens, hat eine Analphabetenrate von rund 50 Prozent. Entsprechend herausfordernd gestaltet es sich die Bevölkerung in Klimaschutzmaßnahmen zu schulen, zum Beispiel in der Nutzung von Biogasanlagen. Für Kleinviehhalter bietet der Betrieb einer Biogasanlage viele Vorteile. 

Die von lokalen Arbeitern gebauten, halb unterirdischen Anlagen, funktionieren, indem sie den Dung der Tiere im Verhältnis 1:1 mit Pflanzenresten und Wasser zu einem "Slurry", einer Art Brei, vermischen. Durch Gärung entsteht aus dem Slurry Gas, das über einen Anschluss direkt in die Küche geleitet wird und dort zum Kochen zur Verfügung steht. Der in der Biogasanlage verbleibende Gärrest kann als Dünger auf den Feldern ausgebracht werden. 

Wenn sich die Bewohner überzeugen lassen, wird auch gleichzeitig in eine Toilette investiert und diese an die Biogasanlage angeschlossen. Das trägt zu einer besseren sanitären Grundversorgung bei, verringert das Gesundheitsrisiko und erhöht die Lebensqualität enorm.

Eine Familie benötigt dann kein Feuerholz mehr, auf dem Gaskocher ist das Essen schneller fertig und die Frauen sind nicht mehr stundenlang dem gesundheitsschädlichen Rauch des Kochfeuers ausgesetzt. Ein Gewinn für alle.

Viele Klimaschutzorganisationen sind in Nepal aktiv. Allein Atmosfair hat in Kooperation mit einer Organisation vor Ort bisher über 240.000 Anlagen gebaut und damit rund 13.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen.

Du hast Anregungen, Kritik oder eine gute Idee fürs Klima? Dann schreib' uns: redaktion@gloobi.de

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Saskia Sánchez ist freiberufliche Trainerin und Dozentin in der Tourismusbranche. Sie hat über 30 Jahre Erfahrung am Counter und arbeitete unter anderem für TUI, Windrose und Atmosfair. Auf einer Inforeise durch Namibia 2012 wurde sie Fan von nachhaltigem Tourismus und Klimaschutz, seitdem macht sie sich für das Thema stark.
 

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