Starke Sommerbilanz 2024 für Veranstalterreisen
Die Bilanz für den Sommer 2024 fällt laut DRV positiv für die deutsche Reisewirtschaft aus. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Veranstalterumsatz mit Pauschal- oder Bausteinreisen um zehn Prozent gegenüber dem Sommer 2023 zulegen, die Zahl der Reisegäste stieg um vier Prozent. Auch die Aussichten stimmen optimistisch.
"Die Reisewirtschaft wird die Haupturlaubszeit des Jahres mit einem Teilnehmer- und Umsatzwachstum abschließen", vermeldet DRV-Präsident Norbert Fiebig auf dem DRV-Hauptstadtkongress. Die Zahlen per Ende August 2024 belegen, dass die Deutschen trotz Klimadiskussion, geopolitischer Unsicherheiten und schlechter Konjunktur nicht auf die Urlaubreise verzichtet haben. Besonders Familien hätten zu der gestiegenen Nachfrage beigetragen, hat der DRV ermittelt. Und erneut wurden verstärkt All-inclusive-Angebote gebucht.
Gleichwohl, trotz Umsatzwachstums ist die Anzahl der Personen, die vor der Pandemie organisiert verreist sind, noch nicht wieder erreicht: "Aber ein Trend ist erkennbar: Tendenziell nähern wir uns auch bei der Anzahl der Reisenden dem Vor-Corona-Niveau an", so Fiebig. Der Sommer 2024 sei von einem sehr starken Last-Minute-Geschäft geprägt gewesen. Einerseits weil eine hohe Anzahl an FTI-Kunden noch eine neue Reise bei einem anderen Anbieter buchten, andererseits weil viele Verbraucher den Verlauf der Fußball-Europameisterschaft abgewartet hätten, ehe sie eine Reise buchten.
Kreuzfahrtsegment mit den höchsten Zuwächsen im Sommer 2024
Im Sommer 2024 zählten die Türkei, Spanien, Griechenland, Ägypten und Italien zu den beliebtesten Reiseländern für Flugpauschalreisen. Dabei gab es in den verschiedenen Regionen und Reisearten unterschiedliche Umsatzentwicklungen: Die Länder am östlichen Mittelmeer, wie die Türkei und Griechenland, verzeichneten einen Umsatzzuwachs von elf Prozent, während westliche Mittelstreckenziele, darunter Spanien, ein Plus von acht Prozent erzielten. Auch Fernreisen legten um acht Prozent zu. Reisen, die mit dem Auto oder der Bahn durchgeführt wurden, stiegen hingegen nur um ein Prozent. Das Kreuzfahrtsegment zeigte das stärkste Wachstum und erreichte mit 14 Prozent den höchsten Zuwachs im Sommer 2024.
Auch für die Herbstferien im Oktober zeigt sich eine hohe Nachfrage, insbesondere bei Familien, die den Sommer in sonnigen Zielen verlängern wollten. Die Türkei, vor allem die türkische Riviera, ist das bevorzugte Reiseziel und trägt maßgeblich dazu bei, dass der Umsatz mit organisierten Reisen im Oktober um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigt. Die meistgebuchten Zielflughäfen im Oktober sind Antalya, Mallorca, Hurghada, Kreta und Fuerteventura.
Buchungen für Wintersaison 2024/25 laufen gut an
Das Touristikjahr 2023/24, das mit dem Ende der Sommersaison am 31. Oktober endet, zeigt bereits vor der endgültigen Auswertung der Monate September und Oktober ein positives Ergebnis. Bis Ende August sind acht Prozent mehr Gäste mit Reiseveranstaltern verreist als im Vorjahr, und der Umsatz stieg um zwölf Prozent. Allerdings bleibt die Zahl der Reisenden im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit um neun Prozent zurück. Die Auswertungen stammen von Travel Data + Analytics (TDA), der für den DRV die Buchungsdaten von Reisebüros und Online-Reiseportalen, die Reiseveranstalter-Produkte vertreiben, ausgewertet hat.
Für die Wintersaison 2024/25, die am 1. November beginnt, zeichnet sich ebenfalls eine starke Nachfrage ab. Bereits jetzt haben 17 Prozent mehr Menschen als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr eine Veranstalterreise gebucht. Besonders gefragt sind die Kanarischen Inseln und Ägypten, aber auch Fernreiseziele wie Thailand und die USA. Insgesamt entfällt ein Viertel des bisherigen Umsatzes auf Fernreisen, zu denen auch die Malediven, die Dominikanische Republik, die Emirate, Mexiko und Mauritius zählen. Wie im Sommer verzeichnet das Kreuzfahrtsegment den stärksten Zuwachs, mit einem aktuellen Umsatzplus von 28 Prozent im Vergleich zum Winter 2023/24. Zudem zeigen die Buchungen für die Osterferien im April 2025 bereits jetzt einen deutlichen Umsatzzuwachs.
Pascal Brückmann