So umwerben die Veranstalter Thomas-Cook-Kunden
Nach der Pleite der Konzernveranstalter setzt ein Kampf um die Gunst ihrer bisherigen Klientel ein. So lockern Schauinsland und Bentour die Stornoregeln für gebuchte Ersatzreisen, wenn die Absage der ursprünglich geplanten Cook-Reise noch nicht feststeht. FTI verlängert Optionsanfragen auf Wunsch bis zu fünf Mal.
Am schnellsten reagierte allerdings der Kölner Veranstalter Itravel, der Cook-Kunden bereits Mitte vergangener Woche eine "pauschale Gutschrift von 20 Prozent des an Thomas Cook gezahlten Reisepreises" sowie "die Abwicklung und Geltendmachung von Erstattungsansprüchen aus Ihrer entfallenen Thomas Cook Reise mit Hilfe einer spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei" anbot. Zudem könnten diese auf der Basis eines "neuen rabattierten Reisepreises" ihre Wunschreise buchen.
Günstigere Stornobedingungen
Schauinsland wirbt unterdessen mit vergünstigten Stornobedingungen für Cook-Kunden, die eine Reise nach dem 1. November gebucht haben. Führt Thomas Cook die ursprünglich gebuchte Reise doch noch durch, kann das Reisebüro binnen sieben Tagen nach der Bestätigung eine zuvor bei Schauinsland gebuchte Reise wieder stornieren. Der Kunde zahlt dann die Hälfte der regulären Stornogebühren oder maximal 20 Prozent des Reisepreises. Letzteres gelte auch dann, wenn die reguläre Stornogebühr 70 Prozent betragen würde, lässt der Duisburger Veranstalter wissen.
Bis zum 15. November ermöglicht Bentour für Türkei-Neubuchungen im Reisebüro kostenlose Stornos. Die Regelung gilt für den Reisezeitraum 1. November bis 31. Oktober für Pauschalreisen und Nur-Hotel-Buchungen und setzt voraus, dass eine bestehende Buchung mit ähnlichem Reisezeitraum bei einem Veranstalter der Thomas-Cook-Gruppe vorliegt.
Optionsfrist wird verlängert
FTI teilt in einem Schreiben an den Vertrieb mit, dass Reisebüros bei Neubuchungen für bisherige Thomas-Cook-Kundschaft bis zu fünf Mal hintereinander eine Optionsverlängerung vornehmen könnten. Damit biete man "die größtmögliche Planungssicherheit im aktuellen Thomas Cook-Fall", so der Veranstalter.
Das Schreiben macht zudem deutlich, dass hinter den Kulissen das Tauziehen um die Betten in ehemals exklusiven Cook-Hotels in vollem Gang ist. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die ehemaligen Exklusiv-Häuser von Thomas Cook für Ihre Kunden über FTI buchbar zu machen, sowie Ihnen ein größtmögliches Flug-Portfolio zu Verfügung zu stellen", lassen die Münchener die Reisebüros wissen.