17. Dezember 2024 | 17:50 Uhr
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So blicken Reisebranche und Hotellerie auf 2025

Große Reiselust, steigende Kosten und hohe Reisepreise werden für Touristik und Hotellerie im kommenden Jahr Schlüsselfaktoren sein. Das geht aus einer aktuellen Reise-vor9-Umfrage unter Vertretern von Reisebüros, Veranstaltern und Hotellerie hervor. Im Hinblick auf die Aussichten zeigt sich das Gastgewerbe skeptischer als die übrige Branche.

2025

Reisebüros und Veranstalter sind optimistisch für 2025; die Hotellerie weniger

An der Umfrage, die zu Beginn der Woche online durchgeführt wurde, nahmen rund 350 Vertreter von Reisebüros, Veranstaltern und deutschsprachiger Hotellerie teil. Während 60 Prozent der Reisebüro- und 70 Prozent der Veranstalter-Beschäftigten ganz oder überwiegend optimistisch in das neue Jahr gehen, sind es in der Hotelsparte nur 48 Prozent.

Zwar attestieren jeweils knapp 90 Prozent der Touristiker der Bevölkerung eine starke Reiselust, doch ebenso viele verweisen auf hohe Reisepreise. Dies verbessere zwar den Durchschnittsumsatz pro Kunde oder Gast, sind sich die Vertreter von Reiseanbietern und Hotels einig. Doch zugleich sei Urlaub für einen Teil der Bevölkerung unerschwinglich geworden, weil auch die nachlassende Inflation auf einem hohen preislichen Grundsockel aufsetze.

Steigende Kosten und Arbeitsmarkt bereiten Sorgen

Im Hinblick auf ihre eigenen Kosten zeigen sich mehr als 90 Prozent der Befragten aller drei Kategorien besorgt. Dazu dürfte auch die Situation am Arbeitsmarkt beitragen, die vor allem die Hotellerie (74%), aber auch Reisebüros (69%) und Veranstalter (64%) umtreibt. Immerhin konnten zuletzt aber einige Veranstalter freie Stellen mit Mitarbeitern besetzen, die zuvor für die insolvente FTI Group aktiv waren.

Dass regulatorische Hürden, etwa durch das Pauschalreiserecht, ihre Arbeit im kommenden Jahr stark beeinflusst, befürchtet indes nur eine Minderheit. Mögliche Neuregelungen im Rahmen eines reformierten Pauschalreiserechts dürften erst in einigen Jahren praktische Auswirkungen haben. Um die Auswirkungen weltpolitischer Spannungen sorgen sich hingegen rund 60 Prozent.

Frühbucher vor allem im Outgoing-Geschäft relevant

Das Buchungsverhalten der Kundschaft schätzen Hoteliers einerseits und Vertreter von Veranstaltern und Reisbüros andererseits unterschiedlich ein. So glauben 87 Prozent der Umfrageteilnehmer aus der Hotellerie, dass Kurzfristbuchungen eine starke Rolle spielen werden. Vertreter des Vertriebs nehmen das nur zu 38 Prozent an. In der Veranstaltersparte räumt rund die Hälfte der Befragten dem Thema hohe Priorität ein.

Spiegelbildlich zeigt sich die Lage beim Thema Frühbucher. Diese sind nur für ein Drittel der Befragten aus der Hotellerie ein Thema, während ihre Bedeutung aus Reisebüroperspektive (75%), aber auch aus dem Blickwinkel der Veranstalter (54%) hoch ist.

Ladenhüter Klima

Ein Thema, das auch 2024 viele Schlagzeilen machte, aber bei den Touristikern in seiner kurzfristigen praktischen Relevanz eher unter "ferner liefen" rangiert, ist der Klimawandel. Nur 15 Prozent der befragten Reisebüroprofis, 22 Prozent der Beschäftigten von Veranstaltern und neun Prozent der Vertreter der Hotellerie messen ihm für das kommende Jahr größere Relevanz bei.

Christian Schmicke

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