Seit Dezember laufen die Geschäfte
Im Dezember habe das Urlaubsgeschäft im deutschen Markt Fahrt aufgenommen, bestätigt die aktuelle Analyse von Travel Data + Analytics (TDA). Vor allem in der letzten Dezember- und in der ersten Januarwoche hätten die Umsatzeingänge im Reisevertrieb das Vorjahresniveau und die Vergleichswochen 2019 übertroffen.
Kumuliert konnten sich die Saisonbilanzen damit zum Buchungsstand per Ende Dezember im Vergleich zum Vormonat deutlich verbessern: Die kommende Sommersaison 2023 weist zum Vorjahr ein Umsatzwachstum in Höhe von 44 Prozent auf, der Rückstand zum Sommer 2019 schmilzt weiter ab. Die Wintersaison 2022/23 hat jetzt 85 Prozent ihres Vor-Corona-Niveaus erreicht.
Atypische Buchungskurve
Der Dezember ist als außergewöhnlich starker Buchungsmonat atypisch, denn normalerweise schwächt sich die Buchungskurve über die Vorweihnachtszeit und Feiertage ab, bevor sie sich im Januar zu ihrem Höhepunkt aufschwingt. Aktuell steht die Urlaubsnachfrage dem Vor-Corona-Niveau laut TDA in nichts nach. Allein in der ersten Januarwoche haben die Bundesbürger pauschal oder in Bausteinen organisierte Urlaubsreisen für fast 700 Millionen Euro gebucht – rund ein Drittel mehr als in der ersten Januarwoche 2019.
Mit den guten Buchungseingängen im Dezember können sich kumuliert sowohl die laufende Wintersaison 2022/23 als auch die kommende Sommersaison erkennbar verbessern: Die Umsatzbilanz der Wintersaison klettert zum Vormonat um vier Prozentpunkte auf einen Rückstand von 15 Prozent zum Vor-Corona-Niveau 2018/19. Die coronabedingt noch vergleichsweise schwache Vorjahressaison wird in Umsatz um aktuell 59 Prozent übertroffen.
Frühbucher kehren zurück
Die kommende Sommersaison, die mit dem Reisemonat Mai beginnt, kann sich zum Buchungsstand per Ende Dezember zum Vorjahr sogar um 17 Prozentpunkte auf ein Plus von 44 Prozent verbessern. Anders als noch im Vorjahr kehrt der Frühbucher zusehends zurück. Zum Sommer 2019 klafft allerdings immer noch eine Lücke: 29 Prozent in Umsatz fehlen, immerhin sechs Prozentpunkte weniger als noch im Vormonat.
Sommerurlaube standen im Dezember für 54 Prozent des Buchungsumsatzes und steigen in der ersten Januarwoche auf umsatzanteilig 61 Prozent bei den Neubuchungen. Für den kommenden Sommerurlaub ist die Türkei stark gefragt – noch vor Spanien und gefolgt von Griechenland auf Rang drei. Bezogen auf Reiseregionen und -segmente entfallen auf die Urlaubsländer im Östlichen Mittelmeer kumuliert rund 42 Prozent der bisher erzielten Sommerumsätze – ein Plus von 68 Prozent zum Vorjahr und ein unterdurchschnittliches Minus von zehn Prozent zum Sommer 2019.
Das größte Wachstum zum Vorjahr weisen die Fernreisen auf (+75%), die sich erst im Verlauf des vergangenen Jahres wieder etwas erholen konnten, nachdem coronabedingte Einreisebestimmungen und Auflagen aufgehoben wurden.