RTK-Bilanz: stabile Provision, neue Veranstalter und Technik
Im Dezember 2023 hat Hauke Moll (Foto) die Geschäftsführung der Reisebürokooperation RTK von Thomas Bösl übernommen. Auf der Jahrestagung im türkischen Izmir zeigt er sich zufrieden mit dem ersten Jahr, denn man habe "das Leistungsportfolio erweitert", gute Konditionen verhandelt, mehr Veranstalter im Sortiment und die eigene Technikpakete entwickelt, so Moll.
Der neue Mann an der RTK-Spitze pflegt nach eigenen Angaben einen zurückhaltenden Stil. Er sei nicht angetreten, um die Kooperation umzukrempeln. "Ich mache mir erst einmal ein Bild, schaue mir die Prozesse an, lasse mich vom Team informieren und ziehe dann meine Schlüsse", so Moll über seinen Führungsstil. Es gehe ihm darum, "jeden Tag ein bisschen besser zu werden, für die Mitglieder".
Die Mitgliederzahl der Kooperation hierzulande sei mit wenigen Ein- und wenigen Austritten stabil geblieben; bundesweit gebe es weiterhin mehr als 1.000 RTK-Büros, resümiert Moll. Zu den Dialogtagen in Izmir sind 300 RTK-Mitglieder angereist, um sich auszutauschen und zu informieren.
Stabile Provisionen ausgehandelt
Conrads hat die Provisionsverhandlungen für die gesamte QTA geführt, die neben RTK-Büros nun noch die von TVG, Reiseland und AER sowie die RTK-Marke Mein Reisespezialist umfasst. "Mit den Vertragsverhandlungen sind wir soweit durch, früher als im letzten Jahr. Dabei konnten wir bei den meisten Leistungsträgern gleiche Konditionen oder sogar verbesserte für die Reisebüros aushandeln", sagt der Bereichsleiter Marketing und Einkauf. Bessergestellt sei man künftig etwa bei TUI Cruises und Coral Travel, bei jeder Buchung, so Conrads.
Neue Veranstalter im Sortiment
Zudem konnte das Sortiment an Veranstaltern von 80 auf 90 ausgebaut werden. Zu den Neuen gehören etwa Meso Reisen, Journaway, Uptour, Flamingo Tours und Weflytour. Das sei ein Mehrwert für die Büros, ist Conrads sicher. Jeder Neuzugang im Sortiment erhalte ein kleines Intro, um den Reiseberatern sich und das Produkt vorzustellen.
Eigene Technikpakete für den gesamten Markt
Die RTK hat den Reisebüros die neuen Technikpakete Tec Off, die es in vier Varianten geben wird, erstmals bei dem Vertriebsevent QTA Reisesommer in Mainz Anfang November vorgestellt. Man wolle sich künftig als Technikdienstleister positionieren, nicht nur für die Mitglieder der QTA, sondern ab sofort auch für den gesamten Markt. "Jedes Reisebüro, auch außerhalb des Verbunds, kann die Tec-Off-Pakete nutzen, wenn es will", sagt Gnyp, Bereichsleiter Mein Reisebüro 24.
Mehr Vertriebs-Events für mehr Austausch
Die Reisebürokooperation will die direkte Kommunikation sowie den Austausch mit den Mitgliedern, und deren Austausch untereinander pflegen. Daher hat 2024 erstmals ein Tag der offenen Tür in der RTK-Zentrale in Burghausen stattgefunden, an dem 40 Mitglieder zu Gast waren und ihre Ansprechpartner sowie das Führungsteam kennenlernen konnten. Das Format werde im kommenden Jahr fortgesetzt, kündigt Moll an.
Gleiches gelte für das Branchentreffen QTA Reisesommer, das am 2. November in Mainz Premiere hatte, mit rund 1.150 Teilnehmern. "Es wäre toll, wenn der Reisesommer wieder zu einer Institution werden würde", sagt Moll. Und eine Fortsetzung im kommenden Jahr sei bereits geplant. Der Reisesommer wird am 25. Oktober 2025 stattfinden. On top kommen laut RTK Roadshows und Inforeisen.
Reichlich Mehrarbeit durch FTI-Insolvenz
Mit der Performance des DRSF nach der FTI-Insolvenz war die RTK im Großen und Ganzen zufrieden. "Es war die Feuertaufe, die hat der Reisesicherungsfonds bestanden, selbst wenn man im Nachgang sicher auch einiges anders und besser machen könnte", sagt Moll. "Bereits am 2. Juni, kurz vor offizieller Insolvenz, haben bei uns schon die Drähte geglüht in der Zentrale", sagt Gnyp.
Da sei bereits klar gewesen, dass mit FTI der nächste große Veranstalter Insolvenz anmelden werde. In den Reisebüros habe dies eine große Aufregung und reichlich Mehrarbeit produziert. Die QTA-Zentrale legte dann ziemlich schnell das Format "QTA Aktuell" auf, in dem Expis online informiert zum weiteren Vorgehen und den Prozessen informiert wurden und ihre Fragen stellen konnten. "In der ersten Ausgabe hatten wir über 1.000 Teilnehmer, Rekord für eine Schulung", sagt Gnyp.
Sabine Schreiber-Berger