Reisebüroverband warnt vor erneutem Flugchaos
Der Reisebüroverband VUSR hat Fluggesellschaften und Flughäfen davor gewarnt, "leichtfertig auf ein erneutes Chaos an den Flughäfen in den kommenden Ferienzeiten zuzusteuern". Keines der großen Probleme sei wirklich gelöst, so die Vorsitzende Marija Linnhoff (Foto).
Die Branche steuere erneut "hausgemacht auf ein weiteres Reisejahr zu, das am Ende enttäuschte Kunde zurückzulassen droht“, so Linnhoff. Erste Informationen erreichten den Vertrieb bereits, dass Flüge buchbar seien, die voraussichtlich "nie abheben" würden. Das führe zu Verdruss bei Kunden und in den Reisebüros.
Unsichere Perspektive
Es sei "paradox", sagt die VUSR-Chefin: "Die Nachfrage ist riesig und wir freuen uns alle, dass die Menschen trotz diverser Krisen und finanzieller Sorgen verreisen wollen. Gleichzeitig sehen wir jedoch schwarze Wolken am Horizont, die uns sagen, dass Airlines und Flughäfen vielfach ihre Hausaufgaben aus dem Krisenjahr 2022 nicht gemacht haben und keines der großen Probleme wirklich gelöst ist. Damit drohen im schlimmsten Fall wieder Ausfälle von Flügen, die wir jetzt schön am Counter verkaufen." Auch Chaos an den Flughäfen sei bei großem Andrang wieder nicht auszuschließen, befürchtet Linnhoff.
"Großzügige" Flugplanung
Aus der Luft gegriffen ist die Sorge der VUSR-Chefin wohl nicht. Am Donnerstag hatte Eurowings-Chef Jens Bischoff gegenüber Journalisten erklärt, einige Airlines gingen bei der Festlegung ihrer Flugpläne "sehr großzügig" vor. Für sein Unternehmen gelte dies nicht, versicherte er. Eurowings sei optimistisch, angesichts starker Nachfrage einen stabilen Flugplan bieten zu können. Doch auf Nachfrage musste er einräumen: Flugzeiten- und Abflugortsänderungen werde es wohl auch in diesem Jahr geben – "dann aber hoffentlich nicht drei hintereinander, sondern nur eine".
Christian Schmicke