Podcast: Ist die Airline-Vorkasse ein Auslaufmodell?
Verbraucherschützer fordern seit langem ein Ende der Vorkasse-Praxis bei Flügen. Die Flugplanänderungen und -absagen im vergangenen Jahr und für den kommenden Sommer haben die Debatte neu entfacht. Im Reise vor9 Podcast sprechen wir darüber mit Marion Jungbluth (Foto), Reise- und Mobilitätsexpertin beim Verbraucherzentrale Bundesverband.
Flugplanänderungen und Flugstreichungen führen für Veranstalter und Reisebüros zu noch mehr unbezahlter Arbeit; Kunden müssen mit anderen Abflugzeiten und -orten als ursprünglich gebucht vorliebnehmen. Das sich dieses Thema im neuen Jahr fortsetzt, stellt auch das Vorkasse-Prinzip der Airlines erneut infrage – schließlich ist es nicht einleuchtend, dass Kunden sofort bei der Buchung für ein Produkt zahlen müssen, obwohl sie nicht sicher sein können, das sie am Ende tatsächlich zur geplanten Zeit und vom geplanten Ort abfliegen können.
Im Raum stehen zwei Forderungen, die nicht nur von Verbraucherschützern, sondern auch von Reisebüros gestellt werden: Abschaffung des Vorkasse-Prinzips für Buchungen von Einzelplätzen und Dynamic-Packaging-Flügen und die Absicherung der Kundengelder gegen Airline-Pleiten. Verbraucherschützerin Jungbluth plädiert für eine Mischung. Würde aus der Vorkasse eine Anzahlung, vergleichbar der bei Pauschalreisen, müsse nicht mehr so viel Geld abgesichert werden, sagt sie im Reise vor9 Podcast.
Dass Flüge teurer würden, wenn Verbraucher den Airlines nicht über ihre Vorauszahlungen kostenlose Darlehen gewährten, müsse man in gewissem Umfang hinnehmen, glaubt die Verbraucherschützerin, die zudem für weniger komplexe und leichter vergleichbare Airline-Tarife wirbt. Was sie zu den Argumenten der Airlines gegen eine Abschaffung der Vorkasse-Praxis zu sagen hat und warum sie davon ausgeht, dass es bis zu einer möglichen Neuregelung noch eine Weile dauern würde, erzählt Jungbluth im aktuellen Reise vor9 Podcast.
Christian Schmicke
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