Minus für den Sommer verringert sich weiter
Im April überstieg das Aufkommen der Buchungen nach Angaben der Marktforscher von TDA das Niveau des Vergleichsmonats 2019 um 57 Prozent. Überwiegend wird derzeit Sommerurlaub gebucht. Die fehlenden Frühbucherumsätze aus den noch pandemiegeprägten Wintermonaten werden zunehmend ausgeglichen.
Im April buchten die Bundesbürger laut dem TDA-Reisevertriebspanel Urlaubsreisen für rund 1,6 Milliarden Euro. Das Buchungsaufkommen übersteigt das Vor-Corona-Niveau aus dem April 2019 damit um bemerkenswerte 57 Prozent. Größtenteils werden derzeit Sommerurlaube gebucht. Der Rückstand der Sommersaison 2022 schmilzt zum Vormonat um neun Prozentpunkte auf einen kumulierten Stand von jetzt minus 23 Prozent. Die fehlenden Frühbucherumsätze aus den noch pandemiegeprägten Wintermonaten werden zunehmend ausgeglichen. Die Wintersaison 2021/22, die zum Buchungsstand Ende April abgeschlossen ist, endet im Vergleich zum Niveau vor Corona mit rund einem Drittel weniger Umsatz.
Höhere Umsätze pro Gast
Mit einem Umsatzanteil von fast 80 Prozent buchten die Bundesbürger im April 2022 hauptsächlich Sommerurlaub. Rund ein Drittel des Buchungsaufkommens entfällt dabei auf relativ kurzfristige Abreisen im Mai und Juni. Viele haben sich also schnell noch einen Urlaub über die Feiertage zu Himmelfahrt und Pfingsten gesichert. Insgesamt hält sich das Buchungsaufkommen weiterhin deutlich über dem Niveau von 2019. Seit Anfang des Jahres hat sich die Umsatzbilanz für die Sommersaison 2022 von minus 50 Prozent auf aktuell minus 23 Prozent zum Stand Ende April stetig verbessert. Was zum Umsatzwachstum beiträgt, sind steigende Ausgaben: Für eine siebentägige Reise inklusive Flug beispielsweise zahlen Urlauber im Schnitt elf Prozent mehr als im Jahr 2019. Die höheren Ausgaben resultieren aus zwei Faktoren: dies sind steigende Preise einerseits, aber auch eine gestiegene Ausgabebereitschaft auf Seiten der Urlauber. Nach rund zwei Jahren Pandemie gönnen sich viele in diesem Jahr etwas mehr, analysiert TDA.
Kreuzfahrt auf Erholungskurs
Im April ziehen auch Kreuzfahrtbuchungen markant an: Sie haben sich im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt und weisen auch im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau im April 2019 ein kräftiges Umsatzwachstum auf. Das Marktsegment der Kreuzfahrten scheint zusehends auf Erholungskurs. Auch Urlaubsbuchungen in die Türkei ziehen stark an – zum Vormonat März um 31 Prozent. Nach Spanien sind Griechenland und die Türkei die meistgebuchten Reiseziele des Sommers 2022.
Obwohl sich auch die Wintersaison 2021/22 seit Anfang des Jahres von Monat zu Monat verbessert hat, konnten die fehlenden Urlaubsreisen aus den Wintermonaten und vor allem die ausgebliebenen Fernreisen und Kreuzfahrten letztlich nicht ausgeglichen werden. Die jetzt abgelaufene Wintersaison 2021/22 endet mit 34 Prozent weniger Umsatz als im Winter 2018/19 und damit leicht über dem Niveau des Winters 2019/20 (+5%), als das Urlaubsgeschäft mit dem Ausbruch von Covid-19 im Frühjahr einzubrechen begann. Der online gebuchte Anteil ist bei den Winterurlauben in der Saison 2021/22 auf 36,5 Prozent deutlich angewachsen (Anteil 2018/19: 21,5%). Im Online-Reisevertrieb weist die Winterbilanz damit sogar ein Umsatzplus in Höhe von 13 Prozent auf.