Gute Buchungslage bei Reisebüros und Veranstaltern
Sowohl die große Mehrheit der Reisebüros als auch die meisten Veranstalter verzeichneten im Januar starke Buchungseingänge. Das geht aus einer aktuellen Reise-vor9-Umfrage mit rund 400 Teilnehmern hervor. Im Vertrieb ist die Euphorie insgesamt größer als bei den Reiseveranstaltern.
Zwei Drittel der teilnehmenden Reisebürobeschäftigten und 52 Prozent der Mitarbeiter von Veranstaltern diagnostizieren für den Januar eine "sehr positive" Buchungsentwicklung. 27 Prozent unter den Reisebüros und 38 Prozent aus dem Veranstaltergeschäft sehen die Entwicklung immerhin als eher positiv. Es sei "der beste Januar seit 40 Jahren" gewesen, jubelt ein Vertreter des Vertriebs. "Wir sind förmlich überrannt worden", berichtet eine andere Reisebürokraft in einem Kommentar.
In vielen Kommentaren bringen Touristiker zum Ausdruck, dass die Umsätze stärker gestiegen sind als die Zahl der Buchungen. Das passt zu dem Umfrageergebnis, dass der Durchschnittspreis der verkauften Reisen laut einer Mehrheit der befragten Reisebüroprofis (54%) deutlich gestiegen ist. Von den befragten Veranstalter-Beschäftigten berichten 38 Prozent über deutlich höhere Durchschnittspreise, 50 Prozent bewerten die Durchschnittserlöse als "etwas höher".
Preisanstieg bereitet Lust und Frust
Dieser Trend sorgt indes nicht ausschließlich für Freude. "Ich müsste die Preise noch stärker anheben, um die Marge zu erhalten, da die Fremdleistungen sich zum Teil drastisch verteuert haben. Aber die Gefahr, dass die Kunden dann ausbleiben, scheint mit im Moment zu groß", berichtet ein Veranstalter. "Wir hatten schon recht viele Buchungen im November und Dezember und im Januar sind die Preise nochmals gestiegen. Sollte das so weiter gehen wird auch nicht mehr soviel gebucht werden", zeigt sich eine Reisebürochefin besorgt.
Insgesamt teilen viele Reiseprofis die Einschätzung, dass im höheren Preissegment nicht mit verhaltenerer Nachfrage wegen höherer Preise gerechnet werden muss, während in den günstigeren Segmenten angesichts der Preissteigerungen gerade für Familien die Schmerzgrenze häufig erreicht sei. "Die Beratung ist deutlich aufwändiger geworden, da man für die Kunden nach preiswerten Angeboten suchen muss", schreibt ein Reiseprofi dazu.
Christian Schmicke